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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Vergleichende Fallstudienanalyse und Empfehlungen im Hinblick auf die Kategorie Verschiedenes<br />

doch machen die Erfahrungen aus dem Modul an <strong>der</strong> Wirtschaftsmittelschule Bern auch deutlich,<br />

dass Eigenverantwortung nicht nur geför<strong>der</strong>t, son<strong>der</strong>n auch gefor<strong>der</strong>t werden muss. Für<br />

die Lehrkräfte heisst dies konkret, die Lernenden nicht übermässig stark zu betreuen. In diesem<br />

Zusammenhang müssen die Lehrkräfte in Bezug auf ihre Rolle im Vorfeld durch den<br />

Modulverantwortlichen instruiert werden. Insgesamt betrachtet konnten die Richtlinien für<br />

berufliche Praxis im Rahmen <strong>der</strong> Module gut umgesetzt werden.<br />

Die Integration des Moduls in den Fachunterricht betrifft die Wahl des Zeitpunkts und die<br />

Dauer des Moduls, dessen Vor- und Nachbereitung im Unterricht und damit die Verzahnung<br />

von Theorie und Praxis. Die Erfahrungen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Integration <strong>der</strong> Module<br />

sind heterogen: Während die Lernenden am Gymnasium Nyon die Integration positiv beurteilten,<br />

beklagten sich die befragten Schülerinnen und Schüler an <strong>der</strong> Wirtschaftsmittelschule<br />

Bern darüber, dass für die Durchführung des Moduls kein separates Unterrichtsgefäss bereitgestellt<br />

wurde und sie das Modul in <strong>der</strong> Folge auch in <strong>der</strong> Freizeit o<strong>der</strong> im Rechnungswesenunterricht<br />

bearbeiten mussten. Hierdurch haben sich zusätzlich stoffliche Rückstände ergeben.<br />

In Bezug auf die Vor- und Nachbereitung <strong>der</strong> Module im Unterricht und damit die Verzahnung<br />

von Theorie und Praxis lassen sich Verbesserungspotenziale realisieren: Zum einen sollten<br />

die Lernenden besser in das Modul eingeführt werden und bewusst Synergien mit an<strong>der</strong>en<br />

Praxiselementen wie Praktika genutzt werden. Zum an<strong>der</strong>en sollten zentrale Lernerfahrungen,<br />

welche die Lernenden im Rahmen <strong>der</strong> Module realisieren konnten, im späteren Fachunterricht<br />

erneut aufgenommen werden, um das Erreichen <strong>der</strong> übrigen schulischen Leistungsziele stärker<br />

zu beeinflussen und einen tieferen und nachhaltigen Lernerfolg zu erreichen.<br />

Um eine hohe Qualität <strong>der</strong> Betreuung zu ermöglichen, müssen entsprechende Rahmenbedingungen<br />

wie Beurteilungskriterien und Anfor<strong>der</strong>ungen an die Betreuung den Beteiligten im<br />

Vorfeld mitgeteilt werden. Die Erfahrungen aus den Modulen machen ! analog zu den Einschätzungen<br />

im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Authentizität ! auch deutlich, dass <strong>der</strong> Einbezug von<br />

Praktikern zwar die von den Beteiligten wahrgenommene Qualität <strong>der</strong> Betreuung positiv beeinflussen<br />

kann, jedoch keine notwendige Voraussetzung für die Verbesserung <strong>der</strong> Qualität<br />

<strong>der</strong> Betreuung darstellt. Jedoch muss darauf geachtet werden, dass ein Praxisexperte, sofern er<br />

nur punktuell hinzugezogen wird, die von den Lernenden wahrgenommene Qualität <strong>der</strong> Betreuung<br />

nur marginal beeinflussen kann. Die Analysen zeigen zudem, dass eine Lehrkraft !<br />

egal ob extern o<strong>der</strong> intern ! sowohl über pädagogisch-didaktische als auch über entsprechende<br />

fachliche Kompetenzen verfügen sollte, um ihre Fachkompetenzen auch im Rahmen <strong>der</strong><br />

Begleitung praxisorientierter Module zur Geltung bringen zu können. Insgesamt gesehen<br />

fühlten sich die Lehrkräfte den Anfor<strong>der</strong>ungen, die das Modul an sie stellte, gut gewachsen<br />

und bekundeten daher keinen Weiterbildungsbedarf, wenngleich <strong>der</strong> Betreuungsaufwand !<br />

angesichts <strong>der</strong> erstmaligen Durchführung <strong>der</strong> Module und <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong> Modulanordnung<br />

! durch die Lehrkräfte als relativ hoch beurteilt wird. Vor diesem Hintergrund kann eine<br />

erneute Durchführung <strong>der</strong> Module empfohlen werden, um die gemachten Erfahrungen zukünftig<br />

zur Geltung zu bringen und damit zeitliche Einsparpotenziale realisieren zu können.<br />

Die Qualität <strong>der</strong> Infrastruktur wurde bei beiden Modulen positiv beurteilt. Ausnahmen bildeten<br />

die technische Stabilität <strong>der</strong> PCs sowie die schulintern nicht klar kommunizierten Kompetenzen<br />

<strong>der</strong> Lernenden, für die Modulbearbeitung eigenverantwortlich vom Schulsekretariat<br />

Büromaterial beziehen zu dürfen. Sehr interessant erscheint <strong>der</strong> Ansatz <strong>der</strong> Wirtschaftsmittelschule<br />

in Bern sowohl aus ökonomischen als auch aus pädagogischen Gründen: Zum einen<br />

verursachte die Durchführung des Moduls relativ geringe Kosten. Zum an<strong>der</strong>en wurde mit <strong>der</strong><br />

Führung von Klassenkassen ein echter Mehrwert für die Schule geschaffen. Insgesamt betrachtet<br />

erscheinen die vorgefundenen Rahmenbedingungen in den Bereichen Integration des<br />

Moduls in den Schulalltag, Betreuung <strong>der</strong> Lernenden und Infrastruktur mit den erwähnten<br />

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