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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil II: Fallstudien zur Auftragsübernahme und kategoriespezifische Empfehlungen<br />

Im Folgenden werden zentrale Rahmenbedingungen, wie die Integration <strong>der</strong> Auftragsübernahme<br />

in den Schulalltag (konkret: Vor- und Nachbereitung des Praktikums, Wahl <strong>der</strong> Dauer<br />

und des Zeitpunktes), die Betreuung <strong>der</strong> Lernenden, die Kooperation zwischen Schule und<br />

Praxis sowie die bereitgestellte Infrastruktur, diskutiert. Die Frage, wie sehr durch die analysierten<br />

Module die übrigen schulischen Leistungsziele erreicht werden können, kann hier<br />

nicht abschliessend beantwortet werden. Jedoch fallen in diesem Zusammenhang <strong>der</strong> Handlungsbedarf<br />

in Bezug auf die Vor- und Nachbereitung des Praktikums sowie die Verzahnung<br />

von Theorie und Praxis im Rahmen des Schulunterrichts auf. Die zeitliche Einbettung <strong>der</strong><br />

Module in den Schulalltag wird grundsätzlich positiv beurteilt. Jedoch zeigt die Analyse, dass<br />

die von den Lernenden (und auch einem Teil <strong>der</strong> Lehrkräfte) wahrgenommene zeitliche Belastung<br />

durch eine Auftragsübernahme stark ansteigt, wenn die Vorgabezeiten für die einzelnen<br />

Teilaufträge schlecht kalkuliert wurden und entsprechende Belastungsspitzen abgepuffert<br />

werden müssen. Daher haben die Lernenden sich in Plan-les-Ouates für eine Verkürzung<br />

<strong>der</strong> Moduldauer ausgesprochen und bei den beiden an<strong>der</strong>en Modulen zumindest nicht<br />

für eine Verlängerung des Moduls plädiert. Dabei bedeuten die Konzeption und die Durchführung<br />

eines praxisorientierten Moduls ! insbeson<strong>der</strong>e wenn es sich um ein Pilotprojekt handelt<br />

! immer einen gewissen zusätzlichen Zeitaufwand. Vor diesem Hintergrund erscheint die<br />

Rückmeldung eines Modulverantwortlichen mehr als verständlich, <strong>der</strong> seinen hohen zusätzlichen<br />

Aufwand im Zusammenhang mit dem Praxismodul damit erklärte, dass er für jene Lernenden,<br />

die nicht an dem Modul teilnehmen konnten, ein Alternativprogramm aufgleisen<br />

musste. Aus diesem Grund wäre zu überlegen, ein Modul mit allen Lernenden verbindlich zu<br />

bearbeiten und nicht zu viele Wahlmöglichkeiten zu schaffen. Der Einfluss <strong>der</strong> untersuchten<br />

Module des Typs Auftragsübernahme auf Motivation, Interesse bzw. Verständnis <strong>der</strong> Lernenden<br />

bezüglich des sonstigen Schulstoffes indiziert grossmehrheitlich ein Verbesserungspotenzial,<br />

das sich u. U. mit einer verbesserten Vor- und Nachbereitung realisieren lassen könnte.<br />

Insgesamt wird die Betreuung <strong>der</strong> Lernenden bzw. die Erfüllung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Beteiligten als positiv beurteilt. Um die Qualität <strong>der</strong> Betreuung optimieren zu können, erscheint<br />

bei zwei <strong>der</strong> drei evaluierten Module die Koordination zwischen den Lehrkräften<br />

verbesserungswürdig (Klarheit bzw. Einheitlichkeit <strong>der</strong> Auftragserteilung, Geben von Feedback).<br />

Zudem bekundeten die Lehrkräfte vielfach den hohen zeitlichen Aufwand, <strong>der</strong> für die<br />

Betreuung notwendig wird. Diesem Umstand kann zum einen dadurch begegnet werden, dass<br />

genügend personelle Ressourcen für die Betreuung <strong>der</strong> Lernenden mobilisiert werden. Zum<br />

an<strong>der</strong>en ! und dies hat sich bei den Modulen deutlich gezeigt ! sollten Lernziele und daraus<br />

abgeleitete Aufträge die Lernenden nicht überfor<strong>der</strong>n und klar auf <strong>der</strong>en Voraussetzungen abgestellt<br />

sein. Die betreuenden Personengruppen konnten nach eigenen Angaben die an sie gestellten<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen gut erfüllen, ein Weiterbildungsbedarf wurde nur an einer Schule<br />

bekundet. Die Unterstützung <strong>der</strong> Lehrkräfte durch die entsprechenden Stellen wie auch die<br />

Kooperation zwischen Schule und Praxis (konkret: Kontakt zwischen Lernenden und Praxis,<br />

Komplementarität <strong>der</strong> Interessen <strong>der</strong> Beteiligten) zeigen positive Ergebnisse. In Bezug auf die<br />

für das Modul zur Verfügung stehende Infrastruktur wurde nur vereinzelt ein Anpassungsbedarf<br />

in Bezug auf die Räumlichkeiten o<strong>der</strong> den externen Zugriff auf das Schulnetz bekundet,<br />

<strong>der</strong> sich wohl ohne grössere Schwierigkeiten realisieren lassen dürfte. Erheblicher erscheint<br />

<strong>der</strong> zum Teil beträchtliche finanzielle Aufwand, <strong>der</strong> in einem untersuchten Fall die erneute<br />

Durchführung völlig, bei einem weiteren zumindest teilweise in Frage stellt.<br />

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