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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil II: Fallstudien zur Übungsfirma und kategoriespezifische Empfehlungen<br />

2.4 Integration in den Schulalltag<br />

Im Folgenden werden die Wahl des Zeitpunktes und <strong>der</strong> Dauer sowie die Integration des Moduls<br />

in den Stundenplan und in den Schulalltag (d. h. dessen Vor- und Nachbereitung im Rahmen<br />

des „normalen“ Unterrichts) analysiert. Zudem werden die zeitliche Belastung <strong>der</strong> Lernenden<br />

und zugleich die Auswirkung des Moduls auf die Erreichung <strong>der</strong> schulischen Leistungsziele<br />

näher erläutert.<br />

Beurteilung des Zeitpunktes <strong>der</strong> Übungsfirma: Die quantitativen Daten aus <strong>der</strong> Befragung<br />

<strong>der</strong> Lernenden weisen in beiden Gruppen eine grosse Varianz auf und lassen keine<br />

eindeutige Aussage in Bezug auf die Einbettung des Moduls in den Schulalltag (d. h. Wahl<br />

des Semesters bzw. des Wochentages, zeitlicher bzw. inhaltlicher Einbau in den Stundenplan)<br />

zu: So beurteilte in beiden Teilklassen ein Teil <strong>der</strong> Lernenden diesen Aspekt mit „sehr gut“<br />

o<strong>der</strong> „gut“, während ein an<strong>der</strong>er Teil die Einbettung des Moduls in den Schulalltag gar als<br />

„mittelmässig“, „schlecht“ o<strong>der</strong> „sehr schlecht“ bezeichnete. Eine mögliche Ursache ist darin<br />

zu sehen, dass ! an<strong>der</strong>s als im Rahmen von SIC Ticino ! eine Übungsfirma im vollzeitschulischen<br />

Kontext aus Sicht <strong>der</strong> Lernenden auch Nachteile mit sich bringt (konkret: Arbeitsrhythmus<br />

gemäss Stundenplan, fehlende Konsequenzen bei Fehlern, parallele schulische<br />

Verpflichtungen ausserhalb <strong>der</strong> Übungsfirma): 90<br />

„Questa pratica dovrebbe svolgersi due o tre settimane consecutivamente e non per un<br />

giorno alla settimana.“<br />

Sieben <strong>der</strong> neun befragten Lehrkräfte beurteilen demgegenüber die Integration des Moduls<br />

in den Schulalltag als „sehr gut“, zwei weitere als „gut“. Auch hier ermöglichen die qualitativen<br />

Daten keine weiteren Aussagen in Bezug auf mögliche von den Lernenden wahrgenommene<br />

Problembereiche.<br />

Beurteilung <strong>der</strong> Dauer <strong>der</strong> Übungsfirma: Die Lernenden äusserten sich in <strong>der</strong> Regel<br />

we<strong>der</strong> positiv noch negativ in Bezug auf die Dauer des Moduls. In jedem Fall wünschen sich<br />

die Lernenden eine verbesserte Zeitplanung <strong>der</strong> einzelnen Teilaufträge durch die Lehrkräfte.<br />

So sei es aus Sicht <strong>der</strong> Lernenden zum einen wichtig, dass im Nachgang an die bisher relativ<br />

zeitintensive Phase <strong>der</strong> Unternehmensgründung auch entsprechende Zeitbudgets für die<br />

operative Führung <strong>der</strong> jeweiligen Übungsfirmen zur Verfügung gestellt werden. 91<br />

„Forse abbiamo impiegato parecchio tempo per aprire l’azienda e quindi ne è rimasto<br />

poco per gestirla. Forse sarebbe stato meglio cominciare prima.“<br />

„Io penso che il progetto sia buono, ma sarebbe meglio partire prima; un anno per<br />

creare la ditta e un anno poi per gestirla.“<br />

„Abbiamo perso troppo tempo per attività poco importanti (es. creazione del logo e<br />

della carta intestata) mentre abbiamo dedicato poco tempo ad attività più importanti.“<br />

Zudem sollten die Lehrkräfte weniger anspruchsvolle Aufträge auch mit vergleichsweise kleineren<br />

Zeitbudgets erteilen:<br />

„Utilizzo di troppo tempo per attività che potrebbero essere svolte in meno tempo.“<br />

„È stato perso troppo tempo per la creazione del logo e della carta intestata.“<br />

„Abbiamo perso troppo tempo per la carta intestata.“<br />

Daher empfehlen die Lernenden eine an<strong>der</strong>e zeitliche Gewichtung <strong>der</strong> einzelnen Aktivitäten<br />

innerhalb des Moduls, um letztlich auch eine grössere Realitätsnähe erreichen zu können:<br />

90<br />

91<br />

Diese Aspekte können sich auf den von den Lernenden wahrgenommenen Grad an Authentizität auswirken<br />

und werden daher im Rahmen des Fazits vertiefend analysiert.<br />

Der Aspekt <strong>der</strong> zeitlichen Gewichtung einzelner Aufträge wird im Rahmen <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen<br />

(vgl. Kapitel 2.6) erneut aufgenommen.<br />

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