Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

Übungsfirma am Centro Professionale Commerciale (CPC) in Locarno
„Zahlungssystem des Lehrbetriebs erklären“, „Kontoauszüge erklären“, „Organigramme interpretieren“
sowie „Produkte und Dienstleistungen vorstellen“.
Wie schätzen die Lehrkräfte die Erreichung der Leistungsziele ein? Aus Sicht der Lehrkräfte
wurde ein sehr grosser Teil der für das Modul definierten Ziele im Mittel „gut“ erreicht. Ein
Verbesserungspotenzial aus Sicht der Lehrenden besteht im Hinblick auf die folgenden fachlichen
Leistungsziele: „Offerten beurteilen“, „ökologische und energiesparende Massnahmen
beurteilen“, „Arbeitsabläufe analysieren“, „Telefon bedienen“, „mit dem Kopiergerät vertraut
sein“ sowie „Arbeiten an Buchungsbelegen kennen“. Die Lehrkräfte führen suboptimale Zielerreichungsgrade
auf ungleiche Voraussetzungen der Lernenden, fehlendes Engagement bzw.
Interesse oder fehlende Eigenverantwortlichkeit der Lernenden, zu spezifische Zielvorgaben
oder den gegebenen schulischen Rahmen zurück.
Zusätzlich zeigt die Analyse der Daten aus der Befragung der Lernenden, dass die Ziele aus
dem Bereich Methoden- bzw. Sozialkompetenzen (konkret: „Einbringen und Umsetzen von
Ideen“, „situationsgerechtes Auftreten“, „Teamfähigkeit bzw. Zusammenarbeit“, „Kommunikationsfähigkeit“,
„Transferfähigkeit“ sowie „Arbeitsmethodik bzw. mit Informationsquellen
umgehen“) aus Sicht der Lernenden grossmehrheitlich „sehr gut“ oder „gut“ erreicht worden
sind. V. a. den Aspekt der Verbesserung der Teamfähigkeit hoben die Lernenden im Rahmen
der qualitativen Befragung als eine deutliche Stärke des Moduls hervor:
„Si impara a collaborare con altre persone. Ci si deve adattare e si deve lavorare
anche con persone che non si conoscono bene o con cui non si va d’accordo.“
„Nell’ambito del Team abbiamo imparato ad aiutare e ad essere aiutati acquisendo
sicurezza. Alla fine è importante che tutto il gruppo faccia un buon lavoro.“
Dabei ist jedoch die Datenlage bezüglich der Beurteilung des Zielerreichungsgrades der übrigen
Ziele aus dem Bereich Methoden- und Sozialkompetenzen nicht immer eindeutig: So zeigen
sich bei den Lernzielen „kundenorientiertes Verhalten“ sowie „Kundengespräche vorbereiten“
innerhalb der Lernenden der ersten Gruppe eine grössere Varianz der Einschätzungen
bezüglich des Zielerreichungsgrades.
Aus Sicht der Lehrkräfte wurden die meisten Ziele aus dem Bereich Methoden- bzw. Sozialkompetenzen
grossmehrheitlich „gut“ erreicht. Ausnahmen bilden die Ziele „Kundengespräch
vorbereiten“, „Ideen einbringen und umsetzen“, „Transferfähigkeit“ sowie „Arbeitsmethodik
bzw. mit Informationsquellen umgehen“, wo sich eher mittlere bzw. schlechte Zielerreichungsgrade
finden. Im Gruppeninterview stellten die Lehrenden die Förderbarkeit von Sozialkompetenzen
als eine besondere Stärke des Moduls heraus, wie folgende Zitate illustrieren:
„Compétences utiles pour la pratique; conscience de ce que les élèves sont en train de
faire; ils savent pourquoi ils le font.“
„Tu ne peux pas rester là-bas sans rien faire: on aide les autres, il y a une dynamique
sociale.“
2.2 Authentizität
Im Folgenden wird der Frage nachgegangen, als wie „authentisch“ die Beteiligten das Modul
wahrnehmen. Authentizität kann zum einen durch die Qualität des Einblicks in die betriebliche
Praxis (hier: die einzelnen Prozesse der Übungsfirma) erreicht werden. Dabei kann
bspw. die Anzahl der von den Lernenden durchlaufenen unterschiedlichen „Abteilungen“
bzw. „Unternehmensbereiche“ die Vielfältigkeit der Erfahrungspotenziale, welche die
Übungsfirma den Lernenden ermöglicht, beeinflussen. Aber auch die organisatorischen Rahmenbedingungen,
wie die bereitgestellte Infrastruktur oder die Qualität der geschaffenen
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