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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Lernbüro an <strong>der</strong> Kantonsschule Baden<br />

Lernenden (Wissen, Fertigkeiten) zu ermitteln und den Praxisauftrag entsprechend auf die<br />

Lernenden abstimmen zu können.<br />

Nachbereitung des Moduls: Ferner waren vier Lernende <strong>der</strong> Meinung, dass praktische Erfahrungen<br />

aus dem Modul im Schulunterricht „mittelmässig“ aufgenommen wurden. Zwei<br />

Lernende beurteilen diesen Aspekt sogar als schlecht. Die Lehrkraft hat keine Kenntnis inwieweit<br />

die Erfahrungen durch ihre Kollegen im Rahmen <strong>der</strong> Fächer Betriebswirtschaftslehre,<br />

Recht o<strong>der</strong> Rechnungswesen aufgenommen wurden.<br />

Zeitliche Belastung <strong>der</strong> Lernenden: In <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Lernenden stehen „Aufwand“<br />

(d. h. zeitlicher Einsatz für das Projekt) und „Ertrag“ (d. h. Stellenwert <strong>der</strong> Zeugnisnote<br />

für das Modul) in einem unausgewogenen Verhältnis:<br />

„Das Problem ist auch, dass es ein Ergänzungsfach ist. Das ist nicht für alle gleich<br />

wichtig. Deshalb engagieren sich auch nicht alle. Für einige zählt es nicht, für einige<br />

zählt es.“<br />

„Es waren ja eigentlich nur zwei Schulstunden eingeplant. Aber wir haben mehr gearbeitet.“<br />

„Das hier ist ein Freifach. Dafür haben wir mehr Zeit aufgewendet als für Fächer wie<br />

Wirtschaft und Recht.“<br />

Die Lehrkraft schlug vor, das Fach mittelfristig, z. B. durch eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen<br />

o<strong>der</strong> die Integration in an<strong>der</strong>e Unterrichtsfächer, in <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Lernenden<br />

aufzuwerten. Dies nicht zuletzt aufgrund <strong>der</strong> Tatsache, dass „infolge des hohen Zeitdrucks“,<br />

so die Lehrkraft, „an<strong>der</strong>e Fächer darunter leiden könnten. Man investiert sich sehr in dieses<br />

Fach, aber es ist eine Note von vielen“. Zudem schlug ein Lernen<strong>der</strong> vor, die Laufzeit des<br />

Moduls zu verlängern, um die freiwerdende Zeit für eine intensivere Bearbeitung <strong>der</strong> Inhalte<br />

nutzen zu können. Dies empfiehlt die Lehrkraft jedoch ebenfalls nicht, weil lange Projektlaufzeiten<br />

die Motivation <strong>der</strong> Lernenden negativ beeinflussen könnte und nicht immer bessere<br />

Ergebnisse hervorrufen:<br />

„Man muss aufpassen, dass sich kein Überdruss bei den Lernenden breit macht. Ein gewisser<br />

Zeitdruck schadet nicht. Glaube nicht, dass die Ergebnisse bei längerer Laufzeit<br />

noch besser gewesen wären.“<br />

Last but not least kann man die von den Lernenden als hoch wahrgenommene zeitliche Belastung<br />

durch eine Intensivierung <strong>der</strong> Betreuung sowie durch klarere Aufträge zu reduzieren<br />

versuchen (vgl. Kapitel 3 <strong>der</strong> Fallstudie).<br />

Einfluss des Moduls auf die Erreichung schulischer Leistungsziele: Die grosse Mehrheit<br />

<strong>der</strong> Lernenden bekundete, das Modul för<strong>der</strong>e das Verständnis bzw. ihr Interesse für den<br />

Schulstoff „sehr stark“ bzw. „stark“. So war aus Sicht <strong>der</strong> Lernenden wie unter 2.1 erläutert<br />

beispielsweise <strong>der</strong> Transfer von bereits erarbeiteten Wissensinhalten in die „Praxis“ des Lernbüros<br />

ein zentraler Baustein für den Erfolg dieses Projektes. Auch die Lehrkraft gab an, dass<br />

das Modul die Erreichung <strong>der</strong> schulischen Leistungsziele positiv beeinflusse. Jedoch sei es<br />

auch denkbar, dass die Durchführung des Moduls die Erreichung <strong>der</strong> übrigen schulischen<br />

Leistungsziele negativ beeinflusst. Das Projekt wirkte sich nach Meinung <strong>der</strong> Lehrkraft im<br />

Ausgangspunkt zwar nicht negativ auf die Erreichung <strong>der</strong> übrigen Lernziele in den an<strong>der</strong>en<br />

Fächern aus, weil ein separates Gefäss für dieses Modul in den Stundenplan integriert wurde:<br />

„Wenn ein solches spezielles Gefäss für den Projektunterricht nicht existieren würde, so<br />

ginge dieses Projekt wahrscheinlich zulasten <strong>der</strong> Stoffvermittlung. Da fehlen die Stunden<br />

hinterher beim Diplom.“<br />

Jedoch haben die Lernenden wie oben erläutert viel gearbeitet und sich stark in das Projekt<br />

investiert. Es lässt sich jedoch nicht sagen, inwieweit dieses relativ hohe Engagement <strong>der</strong> Ler-<br />

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