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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil I: Ausgangslage und forschungsmethodisches Vorgehen<br />

Ergiebigkeit des Praktikums: Gemäss Euler und Löb (2000, S. 8) sind Betriebspraktika „didaktisch<br />

in <strong>der</strong> Regel erst dann lernwirksam, wenn <strong>der</strong> betriebliche Einsatz breite Erfahrungspotenziale<br />

besitzt“.<br />

Tabelle 3 fasst die kritischen Erfolgsfaktoren von Betriebspraktika zusammen.<br />

Tabelle 3<br />

Kritische Erfolgsfaktoren von Betriebspraktika anhand <strong>der</strong> Sekundäranalyse<br />

Kritischer Erfolgsfaktor<br />

Verzahnung von Theorie und<br />

Praxis<br />

Noten<br />

Zeitpunkt<br />

Dauer<br />

Ergiebigkeit des Betriebspraktikums<br />

Empfehlungen<br />

Vor- und Nachbereitung <strong>der</strong> Praktika in <strong>der</strong> Schule, wobei<br />

möglichst viele Unterrichtsfächer darin einbezogen werden<br />

sollten<br />

Noten setzen (z. B. für den Praktikumsbericht o<strong>der</strong> die Präsentation)<br />

Erst nach <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Ausbildungszeit<br />

Mindestens sechs Wochen bis maximal 3 Monate<br />

Betriebe sollten möglichst breite Erfahrungspotenziale ermöglichen<br />

4.3.2 Auftragsübernahmen<br />

Auftragsübernahmen werden in <strong>der</strong> Regel in gemeinsamer Kooperation mit einem Betrieb<br />

durchgeführt. Ein gesamter Kundenauftrag o<strong>der</strong> Teile davon werden dabei vom Betrieb an die<br />

Schule delegiert. Daneben ist es denkbar, dass die Schule selbst bestimmte (schul-)betriebstypische<br />

Tätigkeiten (z. B. Organisation eines Sprachaufenthaltes o<strong>der</strong> eines schulinternen<br />

Anlasses etc.) an die Lernenden auslagert. Zentrales Element bei Auftragsübernahmen ist die<br />

Formulierung eines „realistischen“ Auftrages. Eine theoretische Reflexion des praktischen<br />

Tuns in <strong>der</strong> Klasse, das Kennenlernen von bzw. die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit betrieblichen<br />

Strukturen und Denkweisen sowie die Verbesserung <strong>der</strong> Chancen <strong>der</strong> Lernenden auf dem<br />

Arbeitsmarkt (Diesner, Euler, Walzik & Wilbers, 2004, S. 43) sind Nutzenpotenziale dieser<br />

Kategorie. Damit sich diese realisieren lassen, müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt<br />

sein:<br />

Verzahnung von Theorie und Praxis: Aufträge sollten vom Lehrenden gut didaktisch in den<br />

Unterricht eingebunden werden. Dies ist grundsätzlich möglich, da die gemeinsame Planung<br />

des Auftrags mit dem Betrieb eine hohe Erwartungssicherheit bezüglich potenzieller Lerninhalte<br />

ermöglicht.<br />

Eine enge und kontinuierliche Zusammenarbeit von Auftraggeber und Schule ist für den<br />

Erfolg von Auftragsübernahmen zentral: So sind feste Ansprechpartner auf beiden Seiten, die<br />

eng zusammenarbeiten können und wollen (Dettmann et al., 2003, S. 198), unabdingbar. Analog<br />

zu den Betriebspraktika ist eine ‚kontinuierliche Versorgung’ <strong>der</strong> Lernenden mit<br />

Auftragsübernahmen schwer realisierbar; sie ist abhängig von <strong>der</strong> Auftragslage und dem<br />

persönlichen Engagement <strong>der</strong> Lehrperson. D. h. sie ist für den Aufbau und die Pflege von<br />

Kontakten zu Auftraggebern verantwortlich. Dementsprechend ist eine Verstetigung dieses<br />

Ansatzes nicht sichergestellt.<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die Lehrkräfte: Der Betreuungsaufwand während <strong>der</strong> Auftragsbearbeitungsphase<br />

ist für die Lehrpersonen sehr gross. Sie sind dafür verantwortlich, dass die Ler-<br />

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