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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil III: Fazit und Empfehlungen zur Evaluation des Pilotprojektes „<strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> <strong>Handelsmittelschulen</strong>“<br />

Teil III<br />

Thomas Bieker / Christoph Metzger<br />

Fazit und Empfehlungen zur Evaluation des Pilotprojektes<br />

„<strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> <strong>Handelsmittelschulen</strong>“<br />

1 Kategoriespezifische Erkenntnisse<br />

Zunächst sei an dieser Stelle allen evaluierten Pilotschulen herzlich für <strong>der</strong>en Bereitschaft gedankt,<br />

ihre vielfältigen Erfahrungen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Einführung praxisorientierter<br />

Module transparent zu machen. Erst auf <strong>der</strong> Grundlage dieser Zusammenarbeit wurden die<br />

vielfältigen Erfolgsfaktoren im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Integration berufspraktischer Elemente<br />

in den Rahmen von Vollzeitschulen sichtbar, die im Folgenden zusammenfassend aufgenommen<br />

werden.<br />

Die zusammenfassende kritische Würdigung konzentriert sich dabei auf die Frage, wie sehr<br />

die Leistungsziele, die Richtlinien für berufliche Praxis (Stichworte: För<strong>der</strong>ung von Fach-,<br />

Sozial- und Methodenkompetenzen, Authentizität, Selbständigkeit) und die Rahmenbedingungen<br />

(z. B. Integration in den Schulalltag, Gestaltung <strong>der</strong> Betreuung, Kooperation zwischen<br />

Schule und Praxis, Bereitstellung von Infrastruktur) im Rahmen <strong>der</strong> untersuchten Modulkategorien<br />

zielführend gestaltet werden konnten. Dabei wird deutlich, dass die einschlägigen Literaturempfehlungen<br />

zur Gestaltung <strong>der</strong> einzelnen Modulkategorien zum einen weitgehend umgesetzt<br />

und zum an<strong>der</strong>en in Bezug auf <strong>der</strong>en Relevanz bestätigt werden konnten. 106 Jedoch<br />

können sich zusätzliche Faktoren, welche in <strong>der</strong> ausgewerteten Literatur nicht behandelt wurden,<br />

wie die Gestaltung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen (z. B. Integration in den Schulalltag, Gestaltung<br />

<strong>der</strong> Betreuung, Kooperation zwischen Schule und Praxis, Bereitstellung von Infrastruktur)<br />

o<strong>der</strong> die Elemente <strong>der</strong> Richtlinien für berufliche Praxis (konkret: Auswahl <strong>der</strong> Leistungsziele,<br />

Authentizität, Selbständigkeit), auf den Erfolg von praxisorientierten Modulen auswirken.<br />

Die folgende Tabelle fasst die Beurteilungen <strong>der</strong> unterschiedlichen Aspekte (Zielerreichung,<br />

Herstellen von Authentizität, Selbständigkeit <strong>der</strong> Lernenden, Integration in den Schulalltag,<br />

Betreuung <strong>der</strong> Lernenden, Gestaltung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen, Auswirkungen des<br />

Moduls auf die Attraktivität <strong>der</strong> HMS sowie die Gesamtbeurteilung) durch die Befragten für<br />

die unterschiedlichen Modulkategorien zusammen. Die Darstellung soll nicht über die<br />

Schwierigkeit hinwegtäuschen, angesichts <strong>der</strong> Vielzahl von Modulen innerhalb einer Kategorie,<br />

den z. T. erheblichen Varianzen bezüglich <strong>der</strong> erfassten Meinungen einer Kategorie und<br />

den z. T. stark aggregierten Items (vgl. Elemente, die in Bezug auf Rahmenbedingungen analysiert<br />

wurden), ein abschliessendes Gesamturteil zu bilden. Dennoch kann diese Verdichtung<br />

im Sinne einer Synopse hilfreich in Bezug auf die Beantwortung <strong>der</strong> Frage sein, mit welchen<br />

Modulkategorien die unterschiedlichen Kriterien abgedeckt bzw. eher nicht abgedeckt werden<br />

können. Dies wird im Folgenden näher erläutert.<br />

106 Jedoch wurden in Bezug auf die Gestaltung von Praktika auch Aspekte deutlich, die von den Empfehlungen<br />

<strong>der</strong> einschlägigen Literatur abweichen: So werden in <strong>der</strong> Literatur Dauern von sechs Wochen bis drei<br />

Monaten für Praktika empfohlen. Im Rahmen des vorliegenden Projekts wurden von den Beteiligten, Zeitdauern<br />

von „mehr als vier Wochen“, „mindestens sechs Wochen“ bis hin zu „einem Jahr“ favorisiert.<br />

Längere Zeitdauern wurden nicht zuletzt durch die Betriebe gewünscht, um nach anfänglichen Investitionen<br />

auch vom Praktikanten profitieren zu können. Dass die Vergabe von Noten bzw. ein höherer Stellenwert <strong>der</strong><br />

Praktikumsnote im Zeugnis einen (noch) grösseren Lernerfolg bewirke, kann aus den vorliegenden Daten<br />

zumindest nicht geschlossen werden. Hier können <strong>der</strong> mögliche Lernerfolg, <strong>der</strong> Praxiseinblick und die<br />

För<strong>der</strong>ung von Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit aus Sicht <strong>der</strong> Lernenden die Noten weniger<br />

wichtig erscheinen lassen.<br />

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