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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Lernende werden wirtschaftlich tätig (Miniunternehmen) ! Handelsschule <strong>der</strong> Bündner Kantonsschule Chur<br />

„Die Lernenden haben gelernt zu präsentieren. Sie konnten sich nicht verstecken. So<br />

mussten sie beispielsweise bei <strong>der</strong> Eröffnungsveranstaltung und dem nationalen Wettbewerb<br />

eine Präsentation halten. Dies wird ihnen bei <strong>der</strong> Suche nach einer Praktikumsstelle<br />

und im späteren Berufsleben nützen.“<br />

„Teamfähigkeit und Sozialkompetenzen lernen die Schüler in einem solchen Projekt bestimmt<br />

besser als im normalen Frontalunterricht.“<br />

Ein Vergleich <strong>der</strong> Antworten <strong>der</strong> Lernenden und <strong>der</strong> Lehrkräfte fällt schwer, da die beiden<br />

Lehrkräfte das Erreichen <strong>der</strong> Leistungsziele zum Teil sehr unterschiedlich eingeschätzt haben.<br />

Beschränkt sich <strong>der</strong> Vergleich auf diejenigen Leistungsziele, bei denen die zwei<br />

Lehrpersonen mehr o<strong>der</strong> weniger gleicher Meinung sind, zeigt sich, dass die<br />

Lernzielerreichung von den beiden befragten Gruppen oftmals unterschiedlich beurteilt<br />

wurde. Einzig die Erreichung <strong>der</strong> Leistungsziele „Marketing-Mix anwenden“ und<br />

„Firmendokumentation bzw. Kurzpräsentation erstellen“ wurde von beiden Personengruppen<br />

gleich eingeschätzt. Das Erreichen <strong>der</strong> Leistungsziele „Nutzen des Produktes resp. <strong>der</strong><br />

Dienstleistung aufzeigen“ und „Standard PC-Programme auswählen“ wurde von den<br />

Lernenden kritischer eingeschätzt als von den Lehrkräften. Das umgekehrte Bild zeigt sich<br />

bezüglich <strong>der</strong> Ziele „Protokolle führen“, „Ziele erreichen“ und „Projekte managen“.<br />

Das Nicht-Erreichen von Leistungszielen begründeten die Lernenden in erster Linie damit,<br />

dass sie nicht mit allen Unternehmenstätigkeiten in Kontakt gekommen sind. Da die Schüler<br />

in <strong>der</strong> Regel nur eine o<strong>der</strong> wenige Funktionen im Miniunternehmen übernahmen, gehörten<br />

auch nicht alle unternehmerischen Tätigkeiten zum Aufgabengebiet eines Schülers. So haben<br />

beispielsweise nur diejenigen Schüler Protokolle geführt, welche in <strong>der</strong> Administration des<br />

Miniunternehmens tätig waren. Die Lehrkräfte führten unter an<strong>der</strong>em folgende Gründe für<br />

das Nicht-Erreichen von Leistungszielen an: Zeitdruck, die Konkurrenzsituation zwischen <strong>der</strong><br />

praktischen Arbeit einerseits und <strong>der</strong> Vermittlung von Hintergrundinformationen an<strong>der</strong>erseits<br />

sowie die zum Teil fehlende o<strong>der</strong> mangelnde Motivation auf Seiten <strong>der</strong> Lernenden:<br />

„Wenn die Schüler ein Produkt gewählt haben, das sich nur sehr schwer produzieren<br />

und/o<strong>der</strong> nur schwer verkaufen liess, dann wirkte sich dies negativ auf die Motivation<br />

aus.“<br />

Die Lehrkräfte hatten bei dieser Aussage insbeson<strong>der</strong>e die Miniunternehmungen „Lampafiaber“<br />

und „I-Gang“ vor Augen. Bei <strong>der</strong> Miniunternehmung „Lampafiaber“ entpuppte sich die<br />

Produktion eines elektrischen Geräts als äusserst schwierig. Bei <strong>der</strong> Firma „I-Gang“ zeigte<br />

sich rasch, dass sich <strong>der</strong>en Dienstleistung nur sehr schwer verkaufen liess.<br />

Die fehlende o<strong>der</strong> mangelnde Motivation wurde durch Aussagen einzelner Lernenden in <strong>der</strong><br />

schriftlichen Befragung bestätigt:<br />

„Da je<strong>der</strong> Schüler teilnehmen musste, war die Motivation unterschiedlich gross. Zudem<br />

liess die Motivation extrem schnell nach, wenn das Produkt nicht einen hohen Absatz<br />

fand.“<br />

„Einige Leute zeigten wenig o<strong>der</strong> gar keinen Einsatz. So verbleibt ein Grossteil <strong>der</strong> Arbeit<br />

immer bei den selben Leuten, welche die Suppe dann auslöffeln müssen. Grössere<br />

finanzielle Einbindung o<strong>der</strong> Durchführung als Wahlfach wäre wünschenswert.“<br />

„Ich finde, es sollte freiwillig sein. So würden diejenigen mitmachen, die es wirklich<br />

interessiert und welche die Zeit dafür aufwenden können und wollen.“<br />

„Ich finde, die Mitarbeit im Projekt sollte freiwillig sein. So wäre die Motivation grösser.“<br />

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