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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil II: Fallstudien zur Übungsfirma und kategoriespezifische Empfehlungen<br />

2 Beurteilung des Moduls aus Sicht <strong>der</strong> involvierten Personen<br />

Die folgende Analyse stützt sich auf die schriftliche bzw. mündliche Befragung von achtzehn<br />

Lernenden aus insgesamt zwei Halbklassen 84 , acht Lehrkräften sowie dem Modulverantwortlichen.<br />

Letzterer war zugleich auch als Lehrkraft im Modul „Pratica Aziendale“ eingesetzt.<br />

Im Folgenden werden die quantitativen und qualitativen Rückmeldungen <strong>der</strong> involvierten<br />

Personen wie<strong>der</strong>gegeben und interpretiert. Die Lehrkräfte wurden in französischer Sprache,<br />

die Lernenden in italienischer Sprache befragt, weshalb die folgenden Auswertungen auch<br />

Zitate in den o. g. Sprachen beinhalten.<br />

2.1 Erreichung <strong>der</strong> Ziele in Bezug auf Fach-, Methoden- und Sozialkompetenzen<br />

Mit Ausnahme weniger Leistungsziele, stellte die grosse Mehrheit <strong>der</strong> Lernenden bei<strong>der</strong><br />

Gruppen in Bezug auf sämtliche Leistungsziele im Ausgangspunkt einen mittleren o<strong>der</strong><br />

besseren Zielerreichungsgrad fest. Aus Sicht <strong>der</strong> Lernenden bei<strong>der</strong> Gruppen wurde ein sehr<br />

grosser Anteil <strong>der</strong> für das Modul definierten Ziele im Mittel entwe<strong>der</strong> „gut“ o<strong>der</strong> „sehr gut“<br />

erreicht. Dies betrifft v. a. die fachlichen Leistungsziele, die auch im Rahmen <strong>der</strong> Teilaufträge<br />

(vgl. Kapitel 1.2 <strong>der</strong> Fallstudie) des Moduls vor<strong>der</strong>gründig adressiert wurden (z. B.<br />

„Beschaffung von Informationen“, „Offerten beurteilen“, „Einrichtung des Arbeitsplatzes“,<br />

„Stelleninserat formulieren“, „Marketing-Mix anwenden“ o<strong>der</strong> „Dokumente überprüfen“). 85<br />

Jedoch zeigen die Daten aus beiden befragten Teilklassen in Bezug auf die im Folgenden referierten<br />

Ziele einen höheren Anteil jener Lernenden, die einen mittleren bzw. (in wenigen<br />

Fällen) gar schlechten Zielerreichungsgrad angeben. Eher tiefere Zielerreichungsgrade bzw.<br />

Ziele mit höherem Anteil weniger zufriedener Lernenden aus beiden Gruppen lauten wie<br />

folgt: „Mit dem Kopiergerät vertraut sein“, „Arbeiten an Buchungsbelegen kennen“, „Belege<br />

kontieren“ sowie „Wirtschafts- und Fachsprache anwenden“. 86<br />

Zudem zeigen die Daten auch z. T. deutliche Varianzen innerhalb und/o<strong>der</strong> zwischen den befragten<br />

Teilklassen bezüglich <strong>der</strong> Beurteilung des Zielerreichungsgrades. 87 Dabei fällt auf,<br />

dass sich teilweise ein bedeuten<strong>der</strong> Teil <strong>der</strong> Lernenden in Bezug auf die Erreichung <strong>der</strong> einzelnen<br />

Leistungsziele auch kritischer äusserte. Dies betrifft die folgenden Lernziele: „Textdokumente<br />

erfassen“, „Telefon bedienen“, „Präsentation <strong>der</strong> Arbeitsergebnisse“, „elektronische<br />

Datenübermittlungsgeräte bedienen“, „ökologische und energiesparende Massnahmen beurteilen“,<br />

„Arbeitsabläufe beschreiben und analysieren“, „Standard PC-Programme auswählen“,<br />

84<br />

85<br />

86<br />

87<br />

Das Modul „Pratica Aziendale“ am CPC in Locarno wurde in fünf parallelen Klassen unterrichtet. Um ein<br />

aussagekräftigeres Bild zu erhalten, wurden insgesamt 18 Lernende aus zwei Halbklassen zu <strong>der</strong>en Eindrücken<br />

aus dem Modul sowohl schriftlich als auch mündlich befragt. Die Auswahl <strong>der</strong> Lernenden und Klassen<br />

erfolgte grundsätzlich nach dem Zufallsprinzip, wobei die Breite <strong>der</strong> Realität berücksichtigt werden sollte:<br />

So wurden aus je<strong>der</strong> Übungsfirma jeweils zwei Lernende gewählt. Eine Teilklasse bestand aus angehenden<br />

Berufsmaturanden, eine an<strong>der</strong>e Teilklasse aus angehenden Diplomschülern.<br />

Obwohl die Ziele „Marketing-Mix anwenden“ bzw. „Informationen beschaffen“ (zur Erstellung des<br />

Business Plans) aus Sicht <strong>der</strong> Lernenden „gut“ erreicht wurden, hätten sich die Schülerinnen und Schüler<br />

mehr Unterstützung durch die Lehrkräfte o<strong>der</strong> eine bessere Vorbereitung im Hinblick auf diese Konzepte im<br />

Rahmen des früheren Unterrichts gewünscht. Auf diesen Aspekt wird in Kapitel 2.4 („Integration in den<br />

Schulalltag“) näher eingegangen.<br />

Mögliche Gründe hierfür werden im Fazit <strong>der</strong> vorliegenden Fallstudie diskutiert.<br />

Ohne an dieser Stelle eine abschliessende Aussage in Bezug auf den Grund für die unterschiedlichen Einschätzungen<br />

machen zu können, so kommen potenziell sachliche und zeitliche Aspekte in Betracht: Die Lernenden<br />

(konkret: eine Teilklasse mit angehenden Berufsmaturanden, eine an<strong>der</strong>e Klasse mit angehenden<br />

Diplomschülern) dürften sich im Hinblick auf das kognitive Niveau einerseits und die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung<br />

an<strong>der</strong>erseits unterscheiden. Zudem wurde eine Teilklasse für die Zwecke <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Evaluation geson<strong>der</strong>t am Freitagnachmittag aufgeboten. Ausgeschlossen werden kann an dieser Stelle eine<br />

unterschiedliche „Grundstimmung“ in Bezug auf das Modul. So waren aus Sicht des Evaluationsteams keine<br />

grösseren Reaktanzen <strong>der</strong> Lernenden in Bezug auf das Modul insgesamt wahrnehmbar.<br />

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