Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil III: Fazit und Empfehlungen zur Evaluation des Pilotprojektes „Zukunft der Handelsmittelschulen“ Beurteilung der Modulelemente durch die Befragten Betriebspraktikum Auftragsübernahme Erreichung fachlicher Lernziele 0/- +/0 Zielerreichung: Sozial- und Methodenkompetenzen 0/- +/0 Authentizität + +/0 Selbständigkeit der Lernenden 0 +/0 Integration in den Schulalltag -/-- +/0 Betreuung der Lernenden + + Rahmenbedingungen 0 +/0 Auswirkungen des Moduls auf die Attraktivität der HMS +/0 +/0 Gesamtbeurteilung aus Sicht der befragten Personengruppen +/0 +/0 Legende: ++ = sehr gut, + = gut, 0 = mittelmässig, - = schlecht, -- = sehr schlecht Juniorfirma + 0 ++/+ + 0 +/0 +/- + + Lernbüro +/0 +/0 0 ++/+ 0 +/0 + + +/0 Übungsfirma + + +/- + 0 0/- +/0 +/0 +/0 Verschiedenes + + ++/+ + +/- +/- + ++/+ +/0 404
Teil III: Fazit und Empfehlungen zur Evaluation des Pilotprojektes „Zukunft der Handelsmittelschulen“ Die in der obigen Tabelle dargestellten Ergebnisse zeigen, dass die für die einzelnen Module definierten Leistungsziele nicht immer erreicht werden konnten. Der folgende Abschnitt geht daher der Frage nach, wie sehr dies auf eine bestimmte Modulkategorie zurückzuführen ist. Grundsätzlich scheint ein Zusammenhang zwischen der Modulkategorie und der Erreichbarkeit von Leistungszielen zu bestehen: So erscheint das Erreichen kundenbezogener Ziele (z. B. „Kundengespräche vorbereiten“, „Verkaufsgespräch: Argumente und Vorschläge bringen“,. „Gliederung der Kunden- resp. Anspruchsgruppen“ oder den „Markt beschreiben“) zumindest schwierig, wenn das betriebliche Geschehen im vollzeitschulischen Kontext im Rahmen eines Lernbüros bzw. einer Übungsfirma lediglich simuliert wird. Zudem zeigen die Daten, dass Lernbüros eher bei einfach strukturierten betrieblichen Bereichen wie Belegflüssen, Schriftverkehr oder EDV-gestützter Sachbearbeitung eingesetzt werden sollten. Dies bedeutet auch, dass auf komplexere Lerninhalte bzw. -ziele bei Lernbüros verzichtet werden sollte. Umgekehrt wurden im Rahmen von inhaltlich anspruchsvollen Modulen der Kategorie „Juniorfirma“ auch sophistiziertere Lernziele bzw. höhere Taxonomiestufen adressiert und aus Sicht der Befragten zumindest mittelmässig erreicht, die bei den übrigen Kategorien eher nicht angesprochen werden (z. B. „Erwartungen von Anspruchsgruppen erkennen“, „Offerten beurteilen“, „das Rechnungswesen als Führungsinstrument kennen“, „Rechnungen erstellen“, „Statistiken des Lehrbetriebes erklären“, „Anlässe organisieren“ oder „gesetzliche Grundlagen erläutern“). Jedoch sind komplexere Modulanordnungen ! wie bspw. die Juniorfirma an der HMS in Porrentruy ! mit längeren Laufzeiten und einer Vielfalt von Aktivitäten keinesfalls eine hinreichende Bedingung für das vollständige Erreichen der Leistungsziele, wenn den Lernenden im schulischen Kontext bspw. zu wenig Zeit für die Bearbeitung des Moduls zur Verfügung gestellt wird. Ferner deuten die Befunde im Zusammenhang mit der Kategorie „Verschiedenes“ auch darauf hin, dass auch mit einer begrenzten Anzahl von Leistungszielen durchaus erfreuliche Resultate erzielt werden können, wenn die Leistungsziele im gegebenen organisatorischen Rahmen (Dauer des Moduls, verfügbare Zeit, Tätigkeiten bzw. Inhalte etc.) auch tatsächlich erreicht werden. Grundsätzlich können Sozial- und Methodenkompetenzen bei allen Modulkategorien ! egal ob es sich um konkrete betriebliche Arbeiten oder um eine Praxissimulation handelt ! integriert und auch gefördert werden. Aber wie auch bei den fachlichen Zielen sollte mit Blick auf die Richtlinien für berufliche Praxis darauf geachtet werden, dass deren Förderung einer aktiven und systematischen Schulung bedarf. Zieht man ein Zwischenfazit, so lässt sich feststellen, dass im Ausgangspunkt alle untersuchten Modulkategorien das Potenzial bieten, betriebliche Leistungsziele auch zu erreichen. Gründe für suboptimale Zielerreichungsgründe lassen sich dabei nicht immer auf eine bestimmte Modulkategorie, sondern insbesondere auf Aspekte der Planung und Umsetzung der einzelnen Module zurückführen. Diese bedeutet einerseits, dass Schulen sich im Hinblick auf die Leistungsziele, die ein Modul erreichen soll, nicht zu viel vornehmen sollten. Andererseits sollte der Fokus stärker sowohl auf die Ebene der Konzeption, als auch der Umsetzung praxisorientierter Module gelegt werden: So sollten Ziele im Hinblick auf die Rahmenbedingungen (konkret: Dauer der Module, Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit Kunden oder Lieferanten, Lernvoraussetzungen) formuliert und den Beteiligten (z. B. Praktikumsbetrieben, den Lernenden, den externen Betreuern) kommuniziert werden. Zusätzlich scheint die Auswahl einer Modulkategorie die Menge möglicher Leistungsziele zu beschränken. Um Leistungsziele erreichen zu können, wurden im Rahmen der Umsetzung Verbesserungspotenziale im Hinblick auf die Betreuung (z. B. Coaching, Vergabe qualifizierter Arbeiten bei Betriebspraktika) der Lernenden deutlich, die weiter unten diskutiert werden. Die Analyse der Richtlinien für berufliche Praxis (konkret: Authentizität, Selbständigkeit) der einzelnen Kategorien fördert ein uneinheitliches Bild zutage: So konnten diese Richtlinien bei den Kategorien „Übungsfirma“, „Verschiedenes“ und „Juniorfirma“ umgesetzt, bei den Kategorien „Auftragsübernahme“ oder „Lernbüro“ jedoch nur teilweise umgesetzt werden. Die 405
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