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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Lernbüro an <strong>der</strong> Kantonsschule Baden<br />

Verantwortungsbereich realistisch und systematisch planen, d. h. „richtige“ Prioritäten setzen<br />

(1.8). Auch war es ein Anliegen des Projektes, dass die Lernenden ihre Kenntnisse gezielt und<br />

wirkungsvoll zur Bewältigung <strong>der</strong> im Projekt gestellten Aufgaben einsetzen (1.13). Jedoch<br />

wird die Leistungsfähigkeit einer Gruppe nicht alleine durch die einzelnen Individuen, son<strong>der</strong>n<br />

wesentlich durch die Austauschprozesse zwischen den Gruppenmitglie<strong>der</strong>n bestimmt. Im<br />

Modul kamen daher auch Kompetenzen wie die Kommunikations-, Team- und Konfliktfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Lernenden zum Tragen: So mussten die Schülerinnen und Schüler die Anliegen Dritter<br />

interpretieren und sich selber klar und verständlich artikulieren (1.6). Die Unternehmensmitglie<strong>der</strong><br />

hatten die Aufgabe, engagiert und konstruktiv in ihrem Team zu arbeiten und an<strong>der</strong>e<br />

zur Zusammenarbeit zu motivieren. Sie waren gefor<strong>der</strong>t, sensibel mit Ansprüchen und<br />

Bedürfnissen Dritter umzugehen (1.12). Bei Konflikten im Team ging es für die Lernenden<br />

darum, diese auf sachliche und konstruktive Art auszutragen und zu bereinigen (1.7).<br />

1.4 Authentizität<br />

Durch die Auswahl <strong>der</strong> oben skizzierten Leistungsziele, die umfassende Problemstellung, das<br />

Abbilden betriebswirtschaftlicher Funktionsbereiche, den Kontakt zur Berufspraxis, das Erstellen<br />

realer Produkte bzw. eines Prototypen sowie die bereitgestellten finanziellen Ressourcen,<br />

sollte mit dem Modul eine hohe Realitätsnähe hergestellt werden.<br />

So wurden nicht ausschliesslich Fachkompetenzen, son<strong>der</strong>n auch Methoden- und Sozialkompetenzen<br />

angesprochen. Das Projekt ging von einer umfassenden Problemstellung aus, wie sie<br />

die Gründung einer (fiktiven) Unternehmung darstellt. Auch die Tatsache, dass die Lernenden,<br />

wie oben dargestellt, zentrale Funktionsbereiche einer Unternehmung abdeckten (d. h.<br />

Produktion bzw. Einkauf, Verkauf, Marketing, Finanzen und Administration), unterstreicht<br />

das Anliegen des Projektes, einen hohen betrieblichen Praxisbezug zu ermöglichen. Zudem<br />

war aus Sicht <strong>der</strong> Modulverantwortlichen <strong>der</strong> Kontakt zur realen Aussenwelt (z. B. Zulieferbetriebe,<br />

Wirtschaftsexperten) zentral für das Gelingen des Moduls. So waren die Lernenden<br />

gefor<strong>der</strong>t, Kontakt mit lokalen Betrieben aufzunehmen, um sich in Bezug auf die Erstellung<br />

des Prototyps bzw. für die Realisierung <strong>der</strong> Geschäftsidee beraten zu lassen. In eine ähnliche<br />

Richtung zielte auch die Zusammenarbeit mit einem Unternehmer, <strong>der</strong> die Lernenden im<br />

Rahmen ihrer individuellen Projekte unterstützte (vgl. das folgende Kapitel 1.5). Nicht zuletzt<br />

sollten sich die Lernenden durch den für das Projekt bereitgestellten finanziellen Rahmen<br />

(vgl. Kapitel 1.7 <strong>der</strong> Fallstudie) in die Rolle einer Unternehmerin bzw. eines Unternehmers<br />

hineinversetzen können.<br />

1.5 Integration des Lernbüros in den Schulalltag<br />

Neben den bisher vorgestellten Faktoren sind weitere Rahmendaten wie die Festlegung des<br />

Zeitpunktes und <strong>der</strong> Dauer sowie die Vor- und Nachbereitung <strong>der</strong> Erfahrungen aus dem Lernbüro<br />

im „normalen“ Unterricht zentral für ihren Erfolg und werden daher kurz skizziert.<br />

Festlegung des Zeitpunktes und <strong>der</strong> Dauer des Lernbüros: Das Modul an <strong>der</strong> Kantonsschule<br />

Baden wurde mit einer zweiten Klasse im Zeitraum von Februar bis Juni 2006 mit jeweils<br />

zwei Wochenlektionen durchgeführt. Die Durchführung des Moduls wurde durch ein<br />

fünfwöchiges Praktikum unterbrochen, so dass schlussendlich für das Modul insgesamt ca. 20<br />

Lektionen eingesetzt werden konnten. Was sind Gründe für die Wahl des Zeitpunktes? Zum<br />

einen verfügen die Lernenden über entsprechendes Vorwissen, zum an<strong>der</strong>en stehen sie nicht<br />

unmittelbar vor den Abschlussprüfungen (was für die Durchführung eines relativ zeitintensiven<br />

und eher prüfungsirrelevanten Projektes ungünstig wäre). Was die Festlegung <strong>der</strong> Dauer<br />

des Projektes anbelangt, so ging es <strong>der</strong> Lehrkraft darum, das Lernbüro im Rahmen von einem<br />

Semester konzentriert durchzuführen.<br />

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