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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil II: Fallstudien zur Juniorfirma und kategoriespezifische Empfehlungen<br />

„An an<strong>der</strong>en Schulen ist die Mitarbeit im Projekt freiwillig. Bei uns hiess es einfach<br />

‚so, wir machen das Projekt und basta’. So war die Motivation schon von Anfang an<br />

nicht beson<strong>der</strong>s gross.“<br />

„Die Lust und das Interesse waren in meiner Gruppe gering.“<br />

„Wenn man vom Produkt nicht wirklich überzeugt ist, engagiert man sich nicht allzu<br />

sehr.“<br />

Auch im Klasseninterview wiesen Vertreter einer Miniunternehmung auf die unmotivierte<br />

Arbeitshaltung einzelner Lernen<strong>der</strong> hin. So erwähnten sie, dass die Arbeitshaltung bei einzelnen<br />

Gruppenmitglie<strong>der</strong>n extrem schlecht war und sich dies aufgrund <strong>der</strong> seltenen Anwesenheit<br />

dieser Lernenden negativ auf die Arbeitsteilung ausgewirkt hätte:<br />

„Als Konsequenz haben die Engagierten dann halt einfach noch Zusatzarbeit geleistet.“<br />

Sowohl die Lernenden als auch die Lehrkräfte erachten es als wichtig, dass zukünftig Produkte<br />

resp. Dienstleistungen gewählt werden, welche sich relativ einfach realisieren und verkaufen<br />

lassen. Ein Lernen<strong>der</strong> ist überdies <strong>der</strong> Meinung, dass Mitarbeitende mit ungenügen<strong>der</strong> Arbeitsleistung<br />

aus einem Miniunternehmen sollten entlassen werden dürfen.<br />

Gemäss den Angaben des Modulverantwortlichen konnten über die im Kapitel 1.3 <strong>der</strong><br />

Fallstudie vorgestellten Leistungsziele hinaus, das Unternehmertum <strong>der</strong> Lernenden geför<strong>der</strong>t,<br />

<strong>der</strong> Umgang mit Misserfolgen geübt und Alltagswissen erworben werden.<br />

Aus Sicht <strong>der</strong> Praxisexperten haben sich die Schülerinnen und Schüler im Laufe <strong>der</strong> Zeit<br />

positiv entwickelt. So erwähnt ein Praxisexperte die Fortschritte im Bereich „Fund Raising“,<br />

die zunehmende Kreativität <strong>der</strong> Lernenden und das vermehrte Einbringen eigener Ideen. Der<br />

zweite Praxisexperte weist neben <strong>der</strong> positiven Entwicklung in fachlicher Hinsicht auf die<br />

sozialen Fortschritte hin. So konnte er beispielsweise feststellen, dass die Schülerinnen und<br />

Schüler im Laufe <strong>der</strong> Zeit besser mit Konflikten innerhalb <strong>der</strong> Gruppe umgehen und Arbeiten<br />

souveräner delegieren konnten.<br />

2.2 Authentizität<br />

Im Klasseninterview wurden die Schülerinnen und Schüler nach den Stärken des Moduls<br />

befragt. Eine Schülergruppe führte dabei unter den Stärken die Möglichkeit, praktische Erfahrungen<br />

zu sammeln, an. Auch die Lehrkräfte gaben dem Praxisbezug gute Noten. So sind<br />

beide Lehrkräfte <strong>der</strong> Meinung, dass <strong>der</strong> Praxisbezug des Moduls sehr gross sei und das Modul<br />

den Lernenden einen grossen Einblick in die betriebliche Praxis verschafft habe. Im Interview<br />

erwähnten die Lehrpersonen die praktische Arbeit resp. die Möglichkeit, praktische Erfahrungen<br />

zu gewinnen, als eine beson<strong>der</strong>e Stärke des Moduls:<br />

„Das Modul bringt den Lernenden praktische Arbeit. Ihr Engagement und alle Entscheidungen,<br />

welche sie treffen, haben praktische Konsequenzen.“<br />

„Die Schülerinnen und Schüler müssen im Rahmen des Moduls Kontakt zur Praxis,<br />

d. h. zu Lieferanten und Kunden, herstellen. Sie haben nicht nur mit Personen von <strong>der</strong><br />

Schule zu tun, son<strong>der</strong>n müssen ‚nach aussen’. Sie müssen Verhandlungen führen und<br />

Verträge abschliessen. Es zeigte sich, dass dies für die Lernenden schwierig, aber auch<br />

eine sehr wichtige Erfahrung war.“<br />

Aus Sicht <strong>der</strong> beiden Praxisexperten ermöglichte das Modul den Lernenden einen mittelmässig<br />

bis grossen Einblick in die betriebliche Praxis:<br />

„Der Einblick in die betriebliche Praxis ist nicht schlecht. Falls es einem Miniunternehmen<br />

sogar gelingt, zu produzieren und zu verkaufen, dann ist <strong>der</strong> Einblick sogar gross.“<br />

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