Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

Vergleichende Fallstudienanalyse und Empfehlungen im Hinblick auf die Kategorie Auftragsübernahme
Hier ergeben sich folgende Handlungsfelder für die Schulen:
1. Mobilisieren von betrieblichem Know-how, wobei Praxisexperten für ihr Engagement allenfalls
„symbolisch“ entschädigt werden können 43 ,
2. mobilisieren von sonstigen Kostensenkungspotenzialen Lehrplan, um die Module durchführen
zu können,
3. suche nach externen Geldgebern (Firmen als Sponsoren, Subventionen durch die öffentliche
Hand).
Insgesamt wurden die Rahmenbedingungen für die Auftragsübernahmen an den drei Schulen
„gut“ bis „mittelmässig“ beurteilt. Auch die Leistungsziele sowie die Richtlinien für die berufliche
Praxis deuten noch auf einen entsprechenden Handlungsbedarf sowohl auf der Ebene
der Konzeption als auch der Umsetzung von Auftragsübernahmen hin. Die Beteiligten attestieren
den Auftragsübernahmen meist einen positiven Einfluss auf die Attraktivität von HMS
und äussern sich mehrheitlich positiv.
Schliesslich soll die Frage aufgenommen werden, inwieweit die einschlägigen Literaturempfehlungen
zur Gestaltung von Auftragsübernahmen (konkret: durch die Verzahnung von
Theorie und Praxis, Zusammenarbeit zwischen Schule und Auftraggeber, Anforderungen an
die Lehrkräfte, Fokus auf Entscheidungskompetenz sowie Anspruchsniveau des Auftrags) im
Rahmen der drei untersuchten Module erreicht bzw. umgesetzt werden konnten. Mit Ausnahme
des Fokus auf Entscheidungskompetenz wurde die Erfüllung sämtlicher Kriterien bereits
diskutiert, wobei gesamthaft mittelmässige bzw. gute Resultate erzielt werden konnten. Die
bisherigen Ausführungen unterstreichen damit die Bedeutung der in der Literatur referierten
kritischen Erfolgsfaktoren im Zusammenhang mit Auftragsübernahmen. Die Fallstudien geben
keine direkten Hinweise darüber, wie sehr die Lernenden in zentrale Entscheidungen auf
der Seite des Auftraggebers mit einbezogen wurden. Jedoch deuten die Daten darauf hin, dass
Module einseitig durch die Modulverantwortlichen vorgegeben bzw. modifiziert wurden.
Daher wäre zu empfehlen, die Lernenden stärker an zentralen betrieblichen Fragestellungen,
die für die Umsetzung bzw. Tragfähigkeit der entwickelten Konzepte bedeutsam sein können,
zu beteiligen. In Bezug auf die Frage, wie sehr die Modul die Fähigkeit der Lernenden gefördert
haben, unternehmerisch zu handeln, erscheinen die Daten ambivalent: Während sich
in Plan-les-Ouates die Lehrkräfte und der Verantwortliche des Centre des séjours à l’étranger
diesbezüglich sehr positiv äussern, muss aufgrund der Kürze des Moduls am KV Liestal, der
inhaltlichen Fokussierung der Teilaufträge sowie des begrenzten Kontakts zwischen Lernenden
und dem Auftraggeber, die Förderung der unternehmerischen Entscheidungskompetenz
der Lernenden eher bezweifelt werden. Die folgende Tabelle fasst die kritischen Erfolgsfaktoren
für die Kategorie Auftragsübernahmen zusammen. Dabei wird deutlich, dass sich weitere,
nicht in der Literatur behandelte Elemente, wie die Auswahl der Leistungsziele und die
Aspekte der Integration in den Schulalltag (Dauer des Moduls, Zeitvorgaben für Teilaufträge
oder Einsatz des Moduls in der Breite), zusätzlich auf den Erfolg von Auftragsübernahmen
auswirken können.
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Jedoch dürfte dies die Menge der hierzu bereiten Praxispartner bereits im Vorfeld beschränken.
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