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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil II: Fallstudien zur Juniorfirma und kategoriespezifische Empfehlungen<br />

erkennen, ist nachvollziehbar. Wird mit Lehrkräften zusammengearbeitet, sollte <strong>der</strong> Begriff<br />

„Praxisexperte“ deshalb nicht verwendet werden.<br />

Bei den im Rahmen des Moduls zu bearbeitenden Aufträgen handelt es sich um umfassende<br />

Problemstellungen. Die Erledigung <strong>der</strong> Arbeiten setzt Wissen aus verschiedenen Gebieten<br />

voraus; so müssen die Lernenden beispielsweise in <strong>der</strong> Lage sein, ein Führungsangebot zu<br />

entwickeln, dieses zu vermarkten und bei entsprechen<strong>der</strong> Nachfrage Führungen durchzuführen.<br />

Das Beispiel macht deutlich, dass das Modul verschiedene Schulfächer integriert.<br />

Die Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit <strong>der</strong> Lernenden wurde von Seiten <strong>der</strong> Lernenden<br />

positiver beurteilt als von Seiten <strong>der</strong> Lehrkraft und des Modulverantwortlichen. Aus<br />

Sicht des Evaluationsteams sollte genauer überlegt werden, welche Arbeiten die Schülerinnen<br />

und Schüler selbständig erledigen können und bei welchen Aufgaben die Lernenden Hilfe<br />

bedürfen, damit entsprechend reagiert werden kann. Sichergestellt werden sollte auch, dass<br />

alle Gruppen ungefähr die gleiche Verantwortung für das Gelingen des Projekts tragen. Unter<br />

diesem Aspekt betrachtet, ist die Berechtigung einer Sekretariatsgruppe zum Beispiel eher<br />

fragwürdig, und es stellt sich die Frage, ob diese Aufgaben nicht auf die drei an<strong>der</strong>en<br />

Gruppen verteilt werden könnten. Die Kundenakquisition sollte zwingend ins Pflichtenheft<br />

<strong>der</strong> Lernenden gehören, auch wenn ihnen diese Schwierigkeiten bereitete. Neben zusätzlicher<br />

Selbständigkeit würde das Modul dadurch weiter an Praxisnähe gewinnen. Die Lehrkraft und<br />

die Praxisexperten sollten die Schülerinnen und Schüler während ihrer Arbeit am Modul<br />

lediglich beratend unterstützen, d. h. die Funktion eines Coaches übernehmen. Überdies sollte<br />

die Lehrkraft ihre Kontrollfunktion deutlicher wahrnehmen.<br />

Inwieweit im Rahmen des Moduls auf eine genaue Planung <strong>der</strong> Arbeitsschritte und eine<br />

Evaluation <strong>der</strong> Ergebnisse Wert gelegt wurde, lässt sich aus den Untersuchungsergebnissen<br />

kaum ableiten. Bekannt ist lediglich, dass keine Feedback-Statistiken erstellt werden konnten,<br />

da kaum Führungen stattgefunden haben. Während <strong>der</strong> Arbeit im Modul wurden die Lernenden<br />

primär durch Rückmeldungen von Seiten <strong>der</strong> Lehrperson, aber auch durch Rückmeldungen<br />

<strong>der</strong> Praxisexperten auf nicht zieladäquate Leistungen aufmerksam gemacht.<br />

Bei wie<strong>der</strong>holter Durchführung des Moduls sollte überdies den folgenden Punkten beson<strong>der</strong>e<br />

Beachtung geschenkt werden:<br />

Die zeitliche Belastung stellte für die Mehrheit <strong>der</strong> Lernenden kein Problem dar. Dennoch<br />

gilt es zu überlegen, ob die Wahl des Semesters, die Dauer des Moduls und die Anzahl Lektionen<br />

pro Woche sinnvoll sind. Das Semester erscheint deshalb etwas unglücklich gewählt,<br />

da die Schülerinnen und Schüler <strong>der</strong> Diplomklassen in den letzten Wochen des Projekts aufgrund<br />

des achtwöchigen Praktikums nicht mehr anwesend sind. Eine zeitliche Überschneidung<br />

von Modul und Praktikum sollte unbedingt verhin<strong>der</strong>t werden. Die vorgesehene Arbeit<br />

während <strong>der</strong> Sommerferien erscheint unrealistisch und ist vermutlich mit ein Grund dafür,<br />

dass kaum Führungen stattgefunden haben. Das Praxismodul sollte zeitlich so ausgestaltet<br />

werden, dass nicht auf Ferien <strong>der</strong> Lernenden zurückgegriffen werden muss. Die Dauer eines<br />

Semesters erscheint zweckmässig, sofern das den Lernenden zur Verfügung stehende Zeitgefäss<br />

von einer Doppellektion pro Woche erweitert wird. Da die Lernenden Sponsoren suchen<br />

müssen, kann das Modul nicht in einer Projektwoche durchgeführt werden. Es wäre aber<br />

denkbar, in einer Projektwoche in das Modul einzusteigen und dann während des Semesters<br />

in einer Doppellektion pro Woche am Modul weiterzuarbeiten. Ab <strong>der</strong> zweiten Hälfte des Semesters<br />

sollten die Schülerinnen und Schüler in <strong>der</strong> Lage sein, Führungen durchzuführen. Da<br />

diese mehrheitlich in <strong>der</strong> Freizeit <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler stattfinden werden, gilt es zu<br />

überlegen, wie die Lernenden hierfür zeitlich entschädigt werden können.<br />

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