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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil III: Fazit und Empfehlungen zur Evaluation des Pilotprojektes „<strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> <strong>Handelsmittelschulen</strong>“<br />

liert o<strong>der</strong> den Beteiligten nicht kommuniziert (z. B. Praktikumsbetrieben, den Lernenden, den<br />

externen Betreuern). Zusätzlich scheint, wie weiter oben erläutert, die Auswahl einer Modulkategorie<br />

und damit das didaktische Setting die Menge möglicher Leistungsziele zu beschränken.<br />

So empfiehlt sich zum einen eine Konkretisierung <strong>der</strong> Anzahl und des Anspruchsniveaus<br />

<strong>der</strong> fachlichen Ziele vor dem Hintergrund <strong>der</strong> konkreten Erfahrungspotenziale, die ein Modul<br />

bieten kann. Der Einbezug von Praktikern in die Phase <strong>der</strong> Modulkonzeption kann in diesem<br />

Zusammenhang sehr hilfreich sein, weil so Leistungsziele im Hinblick auf die konkreten Erfahrungspotenziale,<br />

die ein geplantes Modul einerseits bietet, und die berufspraktischen Erfor<strong>der</strong>nisse<br />

o<strong>der</strong> Möglichkeiten an<strong>der</strong>erseits, spezifiziert werden können. Zum an<strong>der</strong>en kann<br />

es sinnvoll sein, die Leistungsziele für jede Arbeitsgruppe o<strong>der</strong> jeden einzelnen Lernenden<br />

nach Massgabe <strong>der</strong> konkreten Aufgaben zu konsolidieren bzw. individuell festzulegen.<br />

Insgesamt ist darauf zu achten, dass die Formulierung von Lernzielen kein Selbstzweck bzw.<br />

eine Pflichtübung ist (wie punktuell zu beobachten war), son<strong>der</strong>n den didaktischen Rahmen<br />

für die daraus abzuleitenden Lerninhalte, die einzusetzenden Methoden und die Lernerfolgskontrollen<br />

vorgeben. Die Lernenden erkennen einerseits so stärker den Sinn des Moduls, die<br />

Betreuenden (Lehrer o<strong>der</strong> Praxisexperten) können die einzelnen Aufträge und die Betreuung<br />

<strong>der</strong> Lernenden zielorientiert gestalten.<br />

Umsetzung <strong>der</strong> Leistungsziele<br />

Damit Leistungsziele erfolgreich umgesetzt werden können, sollten diese den Lehrenden,<br />

Lernenden und Externen mitgeteilt werden, insbeson<strong>der</strong>e dann, wenn diese nicht an <strong>der</strong><br />

Auswahl <strong>der</strong> Ziele beteiligt wurden. In aller Regel bieten, wie im Rahmen des<br />

Kategorienvergleichs erläutert, alle untersuchten Modulkategorien das Potenzial, ausgewählte<br />

betriebliche Leistungsziele auch zu erreichen. Jedoch zeigen die Daten auch, dass das<br />

Erreichen komplexerer betrieblicher Leistungsziele an eine entsprechende Moduldauer und<br />

einen betrieblichen Kontext geknüpft ist. Damit scheinen sich im Ausgangspunkt konkrete<br />

betriebliche Tätigkeiten im Rahmen von Betriebspraktika, Juniorfirmen o<strong>der</strong> Auftragsübernahmen<br />

(vgl. Abbildung 1) besser als die übrigen Kategorien zu eignen. Jedoch gilt es auch<br />

hier, den Lernenden breite Erfahrungspotenziale bzw. konkrete Anwendungssituationen zu<br />

ermöglichen, um die entsprechenden Kompetenzen zu för<strong>der</strong>n. Dabei muss aus Sicht des Evaluationsteams<br />

aber kritisch, wie oben im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Leistungsziele<br />

deutlich wurde, gefragt werden, wie sehr bspw. ein Praktikant, insbeson<strong>der</strong>e wenn es sich um<br />

ein Kurzzeitpraktikum handelt, tatsächlich Kundengespräche führt und damit seine kommunikativen<br />

Kompetenzen verbessern kann.<br />

Um Leistungsziele erreichen zu können, wurden im Rahmen <strong>der</strong> Umsetzung Verbesserungspotenziale<br />

im Hinblick auf die Betreuung <strong>der</strong> Lernenden deutlich. Damit insbeson<strong>der</strong>e anspruchsvollere<br />

Leistungsziele erreicht werden können, müssen die Lernenden intensiv betreut<br />

werden 109 und (wie insbeson<strong>der</strong>e bei den Betriebspraktika deutlich wurde) qualifizierte Arbeiten<br />

übernehmen dürfen. 110 Die Bedeutung <strong>der</strong> Betreuung <strong>der</strong> Lernenden wurde insbeson<strong>der</strong>e<br />

vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Ziele aus den Bereichen <strong>der</strong> Sozial- und Methodenkompetenzen<br />

deutlich: Diese Ziele können i. d. R. bei allen Modulkategorien ! egal ob es sich um konkrete<br />

betriebliche Arbeiten o<strong>der</strong> um eine Praxissimulation handelt ! integriert und auch geför<strong>der</strong>t<br />

werden. Aber wie auch bei den fachlichen Zielen sollte mit Blick auf die Richtlinien für be-<br />

109 So wirken sich die zeitliche Belastung <strong>der</strong> Lehrkräfte, <strong>der</strong>en Ausbildung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Koordinationsaufwand mit<br />

den Betrieben auf das Erreichen von Leistungszielen aus. Die Aspekte <strong>der</strong> Betreuung und <strong>der</strong> Kooperation<br />

zwischen Schule und Praxis werden daher weiter unten vertiefend diskutiert.<br />

110 Das Erreichen anspruchsvollerer Ziele ist zum einen an eine kontinuierliche Begleitung <strong>der</strong> Lernenden durch<br />

die Lehrkraft und zum an<strong>der</strong>en an entsprechende methodische Instrumente geknüpft. Zusätzlich sollten daher<br />

die Leistungsziele auch im Hinblick auf die personellen Ressourcen spezifiziert werden, damit die Leistungsziele<br />

auch erreicht werden können. Der Aspekt <strong>der</strong> Betreuung <strong>der</strong> Lernenden wird weiter unten vertiefend<br />

behandelt.<br />

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