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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil III: Fazit und Empfehlungen zur Evaluation des Pilotprojektes „<strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> <strong>Handelsmittelschulen</strong>“<br />

nen positiven o<strong>der</strong> sehr positiven Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Einführung berufspraktischer<br />

Module einerseits und <strong>der</strong> Attraktivität von <strong>Handelsmittelschulen</strong> an<strong>der</strong>erseits. Als wie<br />

verlässlich sind diese Daten zu deuten? Wie sehr dies Lernende o<strong>der</strong> Lehrkräfte beurteilen<br />

können, hängt letztlich von <strong>der</strong>en Hintergrund bzw. Praxisbezug ab. In jedem Fall erscheinen<br />

die Rückmeldungen <strong>der</strong> Praxisvertreter relevant, wenn sie die Möglichkeit haben, Lernende<br />

aus Vollzeitschulen mit dualen Berufslernenden hinsichtlich ihrer Leistungen zu vergleichen.<br />

Hier liegen jedoch nur wenige Daten vor, wobei die betrieblichen Betreuer im Rahmen <strong>der</strong><br />

Evaluation <strong>der</strong> Praktika noch einen deutlichen Handlungsbedarf (bspw. in Bezug auf die<br />

Auswahl und Kommunikation <strong>der</strong> Leistungsziele und die Gestaltung <strong>der</strong> Dauer) bekundeten,<br />

um eine Vergleichbarkeit <strong>der</strong> Bildungsabschlüsse <strong>der</strong> dualen kaufmännischen Lehre einerseits<br />

und dem vollzeitschulischen Abschluss einer HMS an<strong>der</strong>erseits herstellen zu können. Die<br />

Erfahrungen im Zusammenhang mit dem evaluierten Modul in Fribourg zeigen, dass Banken<br />

junge Menschen mit einer abgeschlossenen Banklehre gegenüber jenen mit einer vollzeitschulischen<br />

Ausbildung bevorzugen, weil <strong>der</strong> Bankensektor viel in die Ausbildung des Nachwuchses<br />

investiert, um bankspezfische Aspekte stärker in die Ausbildung zu integrieren.<br />

Wenn es auch an dieser Stelle eindeutig zu früh erscheint, arbeitsmarktliche Konsequenzen<br />

aus <strong>der</strong> intendierten HMS-Reform abzuschätzen, so konnten die Ergebnisse die eingangs aufgestellte<br />

Vermutung bestätigen, dass die HMS im Rahmen <strong>der</strong> Praxismodule nicht alle Ziele<br />

<strong>der</strong> dualen Lehre erreichen und daher im Ausgangspunkt auch aus Sicht <strong>der</strong> Berufspraxis<br />

nicht das gleiche Mass an Attraktivität entfalten kann. Offen bleibt jedoch ! ausgehend von<br />

den einschlägigen Erfahrungen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Neuen Kaufmännischen<br />

Grundbildung ! die Frage, inwieweit die duale Lehre die berufspraktischen Ziele erreicht.<br />

Nichtsdestotrotz können HMS grundsätzlich auch mit kürzer angelegten Modulen eine<br />

bessere Vernetzung von Theorie und Praxis erreichen und damit <strong>der</strong>en Attraktivität<br />

verbessern, wenn die oben herausgearbeiteten Empfehlungen berücksichtigt werden.<br />

3 Ausblick und weiterführen<strong>der</strong> Forschungsbedarf<br />

Um die wesentlichen Ergebnisse des Forschungsprojekts sowie den weiteren Forschungsbzw.<br />

Handlungsbedarf aufzeigen zu können, erscheint ein Blick auf die dem vorliegenden<br />

Projekt zugrunde liegenden drei zentralen Prämissen bedeutsam: Das Projekt ging erstens von<br />

<strong>der</strong> Annahme aus, dass über die duale kaufmännische Lehre <strong>der</strong> betriebliche Leistungszielkatalog<br />

erreicht wird. Zweitens wurde angenommen, dass die durch das Bundesamt für Berufsbildung<br />

und Technologie (BBT) vorgenommene Auswahl <strong>der</strong> Leistungsziele den Erfor<strong>der</strong>nissen<br />

<strong>der</strong> Berufspraxis hinreichend Rechnung trägt. Drittens wurde davon ausgegangen, dass<br />

die durch die einzelnen Schulen ausgewählten Leistungsziele die didaktischen Potenziale, die<br />

das jeweilige Modul bietet, voll ausschöpfen.<br />

Vor dem Hintergrund dieser Annahmen betrachtet, können durch einzelne Module das Total<br />

<strong>der</strong> für die duale Lehre gültigen Leistungsziele allenfalls dann erreicht werden, wenn ein<br />

grundlegen<strong>der</strong> Umbau <strong>der</strong> Curricula für die HMS vorgenommen würde. Jedoch bieten alle<br />

untersuchten Module bzw. Modulkategorien im Ausgangspunkt bereits heute das Potenzial,<br />

ausgewählte betriebliche Leistungsziele zu erreichen und die Richtlinien für berufliche Praxis<br />

umzusetzen. Insgesamt scheinen sämtliche untersuchte Module, nicht zuletzt aufgrund <strong>der</strong> im<br />

Curriculum von HMS festgelegten Ziele, jedoch zeitlich zu knapp ausgerichtet, um die gleichen<br />

Ziele <strong>der</strong> dualen Lehre erreichen zu können. Dennoch besteht für HMS das Potenzial,<br />

mittels praxisorientierter Module ausgewählte (!) Ziele zu erreichen. Somit können <strong>Handelsmittelschulen</strong><br />

deutlich an Attraktivität gewinnen, wenn sie praxisorientierte Module in den<br />

de-Fonds und Bern). Dabei können sich grundsätzlich vielfältige Gründe im Hinblick auf die Betreuung, den<br />

Praxisbezug, die bereitgestellte Infrastruktur o<strong>der</strong> die relativ kurze Dauer auf diese Einschätzung ausgewirkt<br />

und z. T. gegenseitig verstärkt haben.<br />

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