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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil II: Fallstudien zum Lernbüro und kategoriespezifische Empfehlungen<br />

Motivation <strong>der</strong> Lernenden feststellen. Zudem wurden die Effektivität (d. h. die Gruppe fasst<br />

die „richtigen“ Dinge an) und die Effizienz (d. h. die Gruppe erledigt ihre Teilaufgaben<br />

gründlich) <strong>der</strong> Gruppenarbeitsprozesse verbessert, die von den Lernenden wahrgenommene<br />

zeitliche Belastung reduziert:<br />

„Die Lernenden haben mehr Sicherheit gewonnen. Ich konnte die Anfor<strong>der</strong>ungen klären,<br />

die Lernenden beruhigen und ihnen den richtigen Weg aufzeigen.“<br />

Nicht zuletzt aufgrund <strong>der</strong> grossen Zufriedenheit <strong>der</strong> Lernenden mit dem Engagement des<br />

Praxisexperten wurde einerseits ein frühzeitigerer Einbezug des Praktikers durch die Lernenden<br />

gewünscht:<br />

„Erst als fast alle Arbeitsgruppen einen Prototypen hergestellt hatten, hat <strong>der</strong> Experte<br />

uns mit Blick auf die Kundenbedürfnisse über die Wahl des Produktes unterrichtet. Eine<br />

frühzeitigere Einführung wäre besser gewesen.“<br />

An<strong>der</strong>erseits kann festgestellt werden, dass die Lernenden zwischen den einzelnen Besuchen<br />

des Praxisexperten keinen weiteren Kontakt zu dieser Person (z. B. per Telefon o<strong>der</strong> Mail)<br />

gesucht haben. Somit muss die Beurteilung <strong>der</strong> Betreuer durch die Lernenden immer vor dem<br />

Hintergrund des Grades an Selbständigkeit bzw. Eigenverantwortlichkeit <strong>der</strong> Lernenden erfolgen<br />

(vgl. hierzu Kapitel 3 <strong>der</strong> Fallstudie).<br />

2.6 Rahmenbedingungen<br />

In diesem Kapitel werden die organisatorischen, personellen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen<br />

des Moduls aus Sicht <strong>der</strong> Beteiligten kritisch gewürdigt.<br />

Kooperation zwischen Schule und Praxis: Um die an den Praxisexperten gestellten Erwartungen<br />

erfüllen zu können, erscheint aus Sicht des Praxisvertreters die organisatorische und<br />

inhaltliche Zusammenarbeit zwischen <strong>der</strong> Schule und <strong>der</strong> Praxis zentral: Diese hat sich nach<br />

Meinung des Praxisexperten als „sehr unkompliziert und sehr einfach erwiesen“. Der Praxisexperte<br />

wurde in Bezug auf die Erwartungen (d. h. Zuständigkeit: Unterstützung <strong>der</strong> Gruppen,<br />

Rahmenbedingungen), die an ihn gestellt wurden, „klar instruiert“. Der Praxisexperte betonte,<br />

dass eine entsprechende Instruktion in Bezug auf die Ziele des Projektes, die Aufgaben des<br />

Praxisexperten, den Ablaufplan, das didaktische Konzept etc., durch die Lehrkraft in einer für<br />

den Praktiker verständlichen Art und Weise sehr wichtig sei, um einen Praxisexperten in ein<br />

solches Projekt integrieren zu können. Dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Tatsache,<br />

dass ein Unternehmer für die aktive Begleitung eines solchen Moduls keine Weiterbildungsmassnahme<br />

belegen kann bzw. möchte.<br />

Erfüllung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an involvierte Personen: Wie im vorherigen Abschnitt erläutert,<br />

stufte eine Mehrheit <strong>der</strong> Lernenden die Betreuung durch die Lehrkraft als „mittelmässig“<br />

bzw. „schlecht“ ein. Im Folgenden wird <strong>der</strong> Frage nachgegangen, wie die Lehrkraft<br />

bzw. <strong>der</strong> Praxisvertreter sich selbst den an sie gestellten Anfor<strong>der</strong>ungen gewachsen fühlten<br />

und welcher Ausbildungsbedarf hier eventuell noch besteht. Die Lehrkraft fühlte sich<br />

den an sie gestellten Anfor<strong>der</strong>ungen „gut“ gewachsen. Als zentrale Anfor<strong>der</strong>ung sieht sie, wie<br />

auch im obigen Abschnitt herausgearbeitet, den unterschiedlichen Erwartungen, welche die<br />

Lernenden an sie stellen, gerecht zu werden:<br />

„Es ist schwierig, die verschiedenen Erwartungen an die Lehrkraft als inputgebende<br />

Lehrperson, als ‚Coach’ (ohne die Lernenden zu bevormunden), als Vermittlungsstelle<br />

bei Konflikten, als Informationsstelle für Praxisbezüge und notengebende Person optimal<br />

zu erfüllen.“<br />

Jedoch bekundete die Lehrkraft, dass sich die Spannungen, die sich aus den unterschiedlichen<br />

Erwartungen ergeben können, „in einem vernünftigen Rahmen“ bewegt haben. Ein Weiterbil-<br />

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