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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Betriebspraktikum an <strong>der</strong> Kantonsschule Trogen<br />

ten und schriftlicher Berufsmaturaarbeit (…) Und <strong>der</strong> Ertrag muss ja auch für uns stimmen.<br />

Bei vier Wochen habe ich da erhebliche Probleme.“<br />

Aus Sicht <strong>der</strong> Lehrkräfte können <strong>Handelsmittelschulen</strong> durch Praktika für potenzielle Lernende<br />

attraktiver werden (Zitat: „Früher war die Handelsabteilung die Schmalspurausbildung.“),<br />

weil „man die Lernenden am Arbeitsmarkt besser platzieren kann“, <strong>der</strong> „Praxisbezug<br />

nicht mehr negativ konnotiert“ sei, „an<strong>der</strong>e Voraussetzungen und Fertigkeiten bei den Lernenden<br />

angesprochen werden können“ und sich die Handelsmittelschule im Vergleich zum<br />

Gymnasium klarer abgrenzen könne.<br />

„Es gibt eine klare Abgrenzung zum Gymnasium. Früher war die Handelsabteilung die<br />

Schmalspurausbildung. Jetzt hat die Handelsmittelschule für mich einen an<strong>der</strong>en Charakter.“<br />

2.8 Gesamtbeurteilung des Moduls aus Sicht <strong>der</strong> Projektbeteiligten<br />

Die Lernenden äussern insgesamt eine hohe Zufriedenheit in Bezug auf das kaufmännische<br />

Praktikum an <strong>der</strong> Kantonsschule Trogen: Vier <strong>der</strong> befragten Lernenden beurteilen das Praktikum<br />

als „sehr gut“, sechs weitere als „gut“. Dies spiegeln exemplarisch die folgenden Zitate<br />

wi<strong>der</strong>:<br />

„Das Praktikum hat mir sehr gefallen und es hat mir auch viel gebracht.“<br />

„Die Arbeit in einem Betrieb hat mir sehr gefallen.“<br />

Die Lernenden hoben die Erreichung <strong>der</strong> Ziele, <strong>der</strong> Grad an Selbständigkeit, positiv hervor.<br />

Zudem unterstreichen sie die Möglichkeit des Praktikums, neue Erfahrungen zu machen,<br />

theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen und zielorientiert zu arbeiten. Als eher negativ<br />

beurteilen die Lernenden die Rahmenbedingungen des Praktikums, wie dessen Zeitpunkt (das<br />

Praktikum wird auch in den Frühlingsferien durchgeführt) o<strong>der</strong> die fehlenden Vorgaben zur<br />

Entlöhnung <strong>der</strong> Praktikanten. Die Vorbereitung auf das Praktikum und dessen Nachbereitung<br />

schätzen die Lernenden im Bereich von „mittelmässig“ ein.<br />

Die betrieblichen Praktikumsbetreuer beschreiben das Modul aufgrund des Praxiseinblicks<br />

mit einigen Einschränkungen als positiv: 20 Zwar sind die Betreuer <strong>der</strong> Meinung, das Praktikum<br />

ermögliche den Lernenden einen „sehr grossen“ bzw. „grossen“ Einblick in die betriebliche<br />

Praxis und bietet den Lernenden die Möglichkeit, ihre Arbeiten im Durchschnitt „gut“<br />

selbständig durchzuführen. Jedoch können die Praktikanten ihre Arbeiten nur in mittlerem<br />

Rahmen selbständig planen und kontrollieren, was in vier Wochen auch relativ schwierig zu<br />

erreichen sein dürfte. Zudem besteht nach Meinung <strong>der</strong> Praktikumsbetriebe Handlungsbedarf<br />

in Bezug auf die vorgegebenen Leistungsziele und den zeitlichen Rahmen: So wünschen sich<br />

diese zum einen die Vorgabe realistischerer Leistungsziele, wie folgendes Zitat illustriert:<br />

„Das schreckt auch ab, wenn die Messlatte zu hoch gesteckt wird. Dann verzichtet man<br />

lieber auf die Betreuung eines Praktikanten.“<br />

Zum an<strong>der</strong>en wünschen sie sich Flexibilität, die Ziele spezifisch an die Gegebenheiten im Betrieb<br />

adaptieren zu können.<br />

„Ich habe unseren Beurteilungsraster in Bezug auf die Lehrtochter genommen.“<br />

20<br />

Jedoch können die von den Praktikumsbetreuern erhobenen Daten dadurch verzerrt sein, weil an <strong>der</strong> eineinhalbstündigen<br />

Befragung insbeson<strong>der</strong>e Personen teilgenommen haben, denen eine „gute“ Praktikumsbetreuung ein persönliches<br />

Anliegen ist, das so in <strong>der</strong> Praxis nicht immer vorausgesetzt werden kann. M. a. W.: Es ist möglich, dass<br />

diejenigen Betriebe, die eher unzufrieden (z. B. aufgrund des geringen Nutzens von Kurzzeitpraktikanten für die<br />

Betriebe) mit dem Betriebspraktikum waren, auch nicht an <strong>der</strong> Datenerhebung teilnehmen wollten.<br />

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