Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

Teil I: Ausgangslage und forschungsmethodisches Vorgehen
! Inwieweit können die praxisorientierten Leistungsziele (Fach-, Sozial- und Methodenkompetenzen)
erreicht werden, ohne die „rein schulischen“ Leistungsziele negativ zu tangieren?
! Welche Anforderungen stellen die Module an die Ausbildung der Lehrenden, Schulleiter
und Modulverantwortlichen?
! Mit welchem Infrastrukturbedarf gehen die Module einher?
Wie wird die Attraktivität der Handelsmittelschulen ! insbesondere auch mit Blick auf die
Einführung der berufspraktischen Module ! beurteilt?
! Bestehen Differenzen in der Akzeptanz der Betriebe gegenüber dem Bildungsabschluss der
dualen kaufmännischen Lehre einerseits und dem vollzeitschulischen Abschluss (HMS)
andererseits?
! Wie hoch ist die Akzeptanz der Module seitens der Lernenden?
! Wie entwickelt sich durch die berufspraktischen Module die Attraktivität der Handelsmittelschulen
aus Sicht der Schulen, Betriebe und der Lernenden?
Entsprechend der Evaluationsergebnisse gilt es Empfehlungen für die Ausbildung in der beruflichen
Praxis auszuarbeiten und den Ausbildungsbedarf für Schulleiter, Lehrkräfte und
Modulverantwortliche abzuschätzen.
3 Untersuchungsdesign (Grobkonzept)
Die Forschung wurde als formative Evaluation mit Berichterstattung zuhanden der Steuergruppe
gestaltet. Nach Möglichkeit wurde die Steuergruppe während der Laufzeit des Pilotprojektes
in die Lage versetzt, die Ergebnisse der Forschungsgruppe konstruktiv in die
weitere eigene Arbeit aufzunehmen. Eine Begleitforschung im engeren Sinne, bei der die Forschungsgruppe
die individuellen Vorhaben in den einzelnen Modulen auch inhaltlich unterstützt,
konnte im vorgegebenen Rahmen nicht umgesetzt werden.
Die im Folgenden dargestellte Evaluation stützt sich vornehmlich auf Dokumentenanalysen
(Modulbeschriebe, Ausbildungsprogramme der Betriebe, Schülerunterlagen, Selbstevaluationen
und Abschlussberichte von Seiten der Schulen sowie Visitationsberichte von Seiten des
BBT) sowie schriftliche und mündliche Befragungen (mit Lehrkräften, Modulverantwortlichen,
Schülern, Verantwortlichen in den Betrieben, Praxisvertretern). Zudem werden Ergebnisse
einer Sekundäranalyse, die in der Anfangsphase der Evaluation durchgeführt wurde, in
Bezug auf kritische Erfolgsfaktoren für die Umsetzung der Praxisanteile in vollzeitschulischen
Bildungsgängen vorgestellt (vgl. Modellversuchsprogramm KOLIBRI, Diesner, Euler,
Walzik & Wilbers, 2004).
Das Forschungsdesign wurde so angelegt, dass die 17 ausgewählten Pilotmodule einem vereinheitlichten
Evaluationsprozess unterzogen werden, um mit Blick auf kritische Erfolgsfaktoren
deren spätere Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Auf Basis der Modulbeschriebe wird
unter Hinzuziehung von Sekundäranalysen zu Möglichkeiten und Grenzen des Einbezugs beruflicher
Praxis in die Handelsmittelschulen eine erste Bewertung vorgenommen. Die Module
werden dann zunächst separat im Hinblick auf die Forschungsfragen evaluiert. Anschliessend
werden Module gleicher Kategorie im Hinblick auf erreichte Leistungsziele und kritische
Erfolgsfaktoren für die Umsetzung der Module miteinander verglichen. Abschliessend
werden die Forschungsfragen vor dem Hintergrund aller Auswertungen beantwortet. Zudem
werden auf Grundlage aller Evaluationen Empfehlungen für die Ausbildung in beruflicher
Praxis an Handelsmittelschulen gegeben. Letztlich wird die Transferierbarkeit von Modulen
18