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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil I: Ausgangslage und forschungsmethodisches Vorgehen<br />

nenden die notwendigen Voraussetzungen erfüllen, um den Auftrag sach- und termingerecht<br />

ausführen zu können (Diesner, Euler, Walzik & Wilbers, 2004, S. 42).<br />

Fokus auf Entscheidungskompetenz: Da die Verantwortung für die Auftragsabwicklung<br />

gegenüber dem Kunden letztlich beim Betrieb liegt, werden wichtige Entscheidungen im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Auftragsabwicklung vom Betrieb gefällt. Dies kann sich negativ auf die<br />

Motivation <strong>der</strong> Lernenden auswirken. Im Modellversuch IBA äusserten die Lernenden daher<br />

den Wunsch nach stärkerer Einbeziehung und Mitentscheidung (Dettmann et al., 2003, S.<br />

199).<br />

Anspruchsniveau eines Auftrages: Dieses hängt zum einen von den Fähigkeiten <strong>der</strong> Lernenden<br />

ab. Wichtig ist, dass die Erwartungen <strong>der</strong> Praxisbetriebe an die Lernenden und Lehrkräfte<br />

richtig dosiert werden (o. V., 2003, S. 29 und 37). Zum an<strong>der</strong>en hängt das Anspruchsniveau<br />

eines Auftrages vom Vertrauen zwischen Betrieb und Schule ab. Häufig werden wesentliche<br />

Entscheidungen im Rahmen <strong>der</strong> Auftragsabwicklung vom Betrieb gefällt o<strong>der</strong> entscheidungsrelevante<br />

Daten nicht an die Schule weitergegeben. Wichtig wäre die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Entscheidungskompetenz<br />

<strong>der</strong> Lernenden.<br />

Tabelle 4 veranschaulicht die zentralen Erfolgsfaktoren für das Gelingen von Auftragsübernahmen<br />

im Überblick.<br />

Tabelle 4<br />

Kritische Erfolgsfaktoren von Auftragsübernahmen anhand <strong>der</strong> Sekundäranalyse<br />

Kritischer Erfolgsfaktor<br />

Verzahnung von Theorie und<br />

Praxis<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

Schule und Auftraggeber<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die Lehrkräfte<br />

Fokus auf Entscheidungskompetenz<br />

Anspruchsniveau des Auftrages<br />

Empfehlungen<br />

Aufträge in den Fachunterricht einbinden<br />

Enge und kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen<br />

Schule und Auftraggeber anstreben<br />

Hohen Betreuungsaufwand einkalkulieren<br />

Die Lernenden sollten in Entscheidungen einbezogen<br />

werden bzw. mitentscheiden dürfen<br />

! Praxisaufträge auf Fähigkeiten <strong>der</strong> Lernenden abstimmen<br />

! Entscheidungskompetenz <strong>der</strong> Lernenden för<strong>der</strong>n und in<br />

realistischem Rahmen for<strong>der</strong>n<br />

4.3.3 Juniorfirmen<br />

Lernbüros, Übungs- und Juniorfirmen unterscheiden sich durch die Fragen, inwieweit Produkt-<br />

und Geldströme auf <strong>der</strong> einen Seite sowie Aussenkontakte (z. B. zu an<strong>der</strong>en Unternehmen,<br />

Wirtschaftsberatern etc.) auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite real sind. „Im Unterschied zu Lernbüros<br />

und Übungsfirmen operieren Juniorfirmen real am Markt mit echten Produkten o<strong>der</strong> Dienstleistungen<br />

und mit echtem Geld und Kapital“ (Greimel, 1998, S. 15). Juniorfirmen tragen damit<br />

das volle ökonomische Risiko. Zudem unterhalten Juniorfirmen reale Aussenkontakte.<br />

Betätigungsfel<strong>der</strong> von Juniorfirmen können von Pausenkiosken innerhalb <strong>der</strong> Schule bis hin<br />

zum Partyservice o<strong>der</strong> zur IT-Beratung reichen. Der Vorteil von Juniorfirmen besteht darin,<br />

dass die betrieblichen Vorgänge „hautnah“ erlebt werden können (Hilt, 1994, S. 115).<br />

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