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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil II: Fallstudien zur Juniorfirma und kategoriespezifische Empfehlungen<br />

2.6 Rahmenbedingungen<br />

Die Lehrkraft ist <strong>der</strong> Meinung, dass sie die Anfor<strong>der</strong>ungen, welche das Modul an sie<br />

stellte, nur zum Teil erfüllen konnte. Im Interview wies sie darauf hin, dass sie als<br />

Geographielehrperson fachlich teilweise zu wenig kompetent war sowie den Anliegen und<br />

Bedürfnissen <strong>der</strong> Lernenden nicht immer befriedigend nachkommen konnte; auch ihre<br />

Kontrollfunktion konnte die Lehrkraft gemäss eigenen Angaben nur sehr beschränkt<br />

wahrnehmen (vgl. Kapitel 2.5 <strong>der</strong> Fallstudie). Die Lehrkraft erwähnte überdies, dass es ihr<br />

nicht genügend gelang, soziale Konflikte in Wert zu setzen (vgl. Kapitel 2.1 <strong>der</strong> Fallstudie).<br />

Der Modulverantwortliche ist <strong>der</strong> Ansicht, dass die Anfor<strong>der</strong>ungen und <strong>der</strong> Kräfteverschleiss<br />

enorm hoch waren und er entsprechend den Angaben im Kapitel 1.7 <strong>der</strong> Fallstudie<br />

gleichzeitig Planer, Vorbereiter, Koordinator, Kontrolleur, Korrigieren<strong>der</strong>, Fachspezialist auf<br />

verschiedenen Gebieten, Motivator, ‚Relativator’, Psychologe, Mediator, Organisator,<br />

Schlichter, Richter, Führer und Leiter sein musste. Dennoch sieht er we<strong>der</strong> für sich selbst<br />

noch für die restlichen in das Modul involvierten Personen einen Weiterbildungsbedarf.<br />

Wichtig erscheint ihm jedoch, dass bei einer zukünftigen Durchführung mehr Lehrpersonen<br />

aktiv ! und zwar von <strong>der</strong> Planung bis zum Abschluss ! in das Modul eingebunden werden.<br />

Die Praxisexperten fühlten sich den Anfor<strong>der</strong>ungen gut bis sehr gut gewachsen. Sie sind beide<br />

<strong>der</strong> Ansicht, dass sie ihren Auftrag gut haben erfüllen können. Ein Praxisexperte wies allerdings<br />

darauf hin, dass die Beurteilung aus Sicht <strong>der</strong> Lernenden vermutlich weniger gut ausfallen<br />

würde, da sich diese noch mehr Unterstützung und konkrete Lösungen erhofft hätten.<br />

Beide Praxisexperten sind <strong>der</strong> Meinung, dass mehr Zeit als zwei Doppellektionen für die Betreuung<br />

durch die Praxisexperten vorgesehen werden müsste (vgl. Kapitel 2.5 <strong>der</strong> Fallstudie).<br />

Ein Praxisexperte wies überdies darauf hin, dass es ideal wäre, wenn die Praxisexperten im<br />

Vorfeld mehr über das Vorwissen <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler wissen würden.<br />

Die Lehrkraft und <strong>der</strong> Modulverantwortliche stuften die zeitliche Belastung durch das<br />

Modul als sehr hoch ein. Die Gründe für die hohe Zeitbelastung <strong>der</strong> Lehrkraft werden in erster<br />

Linie darin gesehen, dass die Führungsspanne bei <strong>der</strong> Durchführung des Moduls sehr<br />

gross war und keine an<strong>der</strong>en Lehrpersonen aktiv am Modul mitarbeiteten. Doch auch für die<br />

Planung des Projekts brauchte die Lehrkraft mehr als 240 Arbeitsstunden. Neben <strong>der</strong> Planung<br />

und <strong>der</strong> eigentlichen Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern während <strong>der</strong> Durchführung<br />

führte das Reporting zu einer weiteren zeitlichen Belastung. Es war <strong>der</strong> Lehrkraft und dem<br />

Modulverantwortlichen ein Anliegen, den ganzen Prozess fortlaufend und nicht erst am Ende<br />

zu dokumentieren. Es entstand dadurch eine Art Tagebuch, das aufzeigt, welche Probleme<br />

aufgetreten sind, wie diese gelöst wurden etc.<br />

Zur Betreuung durch zuständige Personen/Stellen ! nahm lediglich die Lehrkraft Stellung.<br />

Sie hätte sich ! abgesehen von <strong>der</strong> sehr guten Zusammenarbeit mit dem Modulverantwortlichen<br />

! noch etwas mehr Unterstützung von Seiten <strong>der</strong> Schulleitung gewünscht.<br />

Die Kooperation mit <strong>der</strong> Praxis ist aus Sicht <strong>der</strong> Lehrkraft noch verbesserungswürdig. Der<br />

Kontakt zu Aussenstellen hat recht gut funktioniert. Wie bereits im obigen Kapitel 2.2 thematisiert,<br />

hatten allerdings in erster Linie die Führungs- und Marketinggruppen Aussenkontakte.<br />

Auch die Praxisexperten sind in den einzelnen Gruppen unterschiedlich stark zum Einsatz<br />

gekommen ! abhängig von <strong>der</strong> zeitlichen Verfügbarkeit <strong>der</strong> Praxisexperten, aber auch vom<br />

Vorwissen <strong>der</strong> Lernenden. Als problematisch stufte die Lehrkraft die Tatsache ein, dass es<br />

sich bei den Praxisexperten mehrheitlich um Lehrkräfte handelte. Dies, da sie von den Schülerinnen<br />

und Schülern nicht als Praxisexperten wahrgenommen worden seien. Da es<br />

schwierig ist an „echte“ Praxisexperten heranzukommen, würde die Lehrkraft zukünftig<br />

gänzlich auf die Zusammenarbeit mit Praxisexperten verzichten. Anstelle <strong>der</strong> Praxisexperten<br />

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