Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

Teil II: Fallstudien zur Übungsfirma und kategoriespezifische Empfehlungen
2.7 Auswirkungen des Moduls auf die Attraktivität von HMS
Dieses Kapitel geht der Frage nach, wie sich die Einführung dieses praxisorientierten Moduls
auf die Attraktivität der HMS (aus Sicht potenzieller Lernender) auswirkt. Aus Sicht der Lernenden
ergibt sich ein uneindeutiges Bild: So gaben die Lernenden der ersten Gruppe grossmehrheitlich
an, das Modul wirke sich „mittelmässig“ auf die Attraktivität von HMS aus. Die
Mehrheit der Lernenden der zweiten Gruppe ist der Meinung, das Modul wirke sich positiv
auf die Attraktivität von HMS aus. Die Lehrkräfte beurteilen diese Frage in ähnlicher Weise
wie die zweite Gruppe der befragten Lernenden: Während eine Lehrkraft eine Steigerung der
Attraktivität in mittlerem Ausmass erwartet, gehen die übrigen Lehrkräfte von einer Attraktivitätsverbesserung
von HMS durch die Einführung praxisorientierter Module aus.
2.8 Gesamtbeurteilung
Die einleitenden Zitate von Lernenden lassen bereits vermuten, dass das Modul insgesamt
vom Konzept her gut zu beurteilen ist, jedoch auch noch Verbesserungspotenziale aufweist:
„Trovo l’idea di Pratica Aziendale molto bella e interessante. Peccato però che non è
ancora sviluppata bene.“
„Il modulo può essere una finestra che si affaccia sul mondo del lavoro.“
„È una buona idea, ma non ancora strutturata bene.“
Die Mehrheit der Lernenden beurteilte das Modul auch im Rahmen der quantitativen Befragung
grundsätzlich als „gut“, wobei die Stärken des Moduls die Schwächen überkompensieren:
„Comunque il modulo ha più aspetti positivi che negativi. Deve solo essere un po’
migliorato. Le prossime volte sarà sicuramente meglio.“
Die Mehrheit der Lernenden beider Teilklassen gab an, das Modul habe auch negative
Aspekte. Dabei könnten sich der von den Lernenden im Vergleich zu SIC wahrgenommene
schlechtere Grad an Authentizität und die weiter oben analysierten Rahmenbedingungen ausgewirkt
haben:
„Penso che il modulo sia una perdita di tempo se continua ad essere strutturato così.“
„Il modulo è un buon progetto ma forse non è abbastanza realistico, così noi non ci
impegniamo abbastanza. Alla SIC di Bellinzona era più bello. Alla SIC è tutto più reale
e ci sono due settimane consecutive.“
Die Lehrkräfte und der Modulverantwortliche beurteilten das Modul insgesamt gesehen
mit „gut“.
Nach diesen allgemeinen Einschätzungen werden im Folgenden die Aspekte Lernziele, Authentizität
des Moduls, Selbständigkeit der Lernenden, Integration des Moduls in den Schulalltag,
Betreuung der Lernenden, die Gestaltung der Rahmenbedingungen sowie die von den
Beteiligten erwartete Veränderung der Attraktivität von Handelsmittelschulen im Sinne eines
kurzen Zwischenfazits aufgenommen.
Aus Sicht der Lernenden und der Lehrkräfte wurden die definierten Leistungsziele grossmehrheitlich
im Mittel entweder „gut“ oder „sehr gut“ erreicht. Dies betrifft v. a. die Ziele,
die im Rahmen der Teilaufträge (vgl. Kapitel 1.2 der Fallstudie) des Moduls im Vordergrund
gestanden haben (z. B. „Beschaffung von Informationen“, „Offerten beurteilen“, „Einrichtung
des Arbeitsplatzes“, „Stelleninserat formulieren“, „Marketing-Mix anwenden“ oder „Dokumente
überprüfen“). Dabei fällt auf, dass ein bedeutender Teil der Lernenden sowie die Lehrkräfte
die Erreichung anspruchsvollerer Ziele, die relativ umfangreiche Arbeits- und Reflexionsprozesse
erfordern (konkret: „Arbeitsabläufe beschreiben und analysieren“,
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