Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

Teil II: Fallstudien zum Betriebspraktikum und kategoriespezifische Empfehlungen
1.4 Authentizität
Mit dem zweiten vierwöchigen kaufmännischen Praktikum Praktikum bzw. der Wahl der
Praktikumsstelle haben die Lernenden die Möglichkeit, einen (weiteren) Einblick in die betriebliche
Realität zu erlangen. Um bereits frühzeitig, d. h. im Rahmen der Bewerbungsphase,
möglichst „reale“ Bedingungen zu schaffen, sollen die Lernenden im Ausgangspunkt selbst
einen Praktikumsplatz beschaffen. In diesem Zusammenhang ermöglicht der Einbezug von
Praxisvertretern (aus Behörden und privaten Unternehmen) im Rahmen einer Bewerbungswerkstatt
eine Vorstellung von beruflicher Realität.
1.5 Integration in Schulalltag
Rahmendaten wie die Festlegung des Zeitpunktes und der Dauer sowie die Vor- und Nachbereitung
des Praktikums sind zentral für dessen Erfolg und werden daher im Folgenden kurz
skizziert.
Festlegung des Zeitpunktes und der Dauer des Betriebspraktikums: Das hier analysierte
vierwöchige Praktikum wird in den letzten beiden Wochen vor den Frühlingsferien sowie
während der zwei Wochen Frühlingsferien durchgeführt. Die Wahl des
Praktikumszeitpunktes und der -dauer ergibt sich durch die Vielzahl an ausserschulischen
Modulen: So wird im ersten Jahr (konkret im zweiten Semester) bereits ein vierwöchiges
kaufmännisches Praktikum durchgeführt; im vierten Jahr absolvieren die Lernenden ein
einjähriges Praktikum. Zusätzlich finden in allen drei Jahren der schulischen Ausbildung
Sprachaufenthalte statt. Um, angesichts der insgesamt drei Praktika sowie der diversen
Sprachaufenthalte, die für den Schulstoff zur Verfügung stehende Zeit nicht zu sehr zu
reduzieren, war es das Bestreben der Schule, zumindest einen Teil des Praktikums in die
Ferien zu legen und die Dauer für die ersten beiden kaufmännischen Praktika auf jeweils vier
Wochen zu beschränken.
Vor- und Nachbearbeitung des Betriebspraktikums: Wie einleitend erwähnt, hatten die
Lernenden im Vorfeld des Praktikums die Aufgabe, sich frühzeitig mit „ihrem“ Betrieb umfassend
auseinanderzusetzen und einen Bericht zur Betriebserkundung zu verfassen. Die Erfahrungen
aus dem Praktikum bereiten die Lernenden individuell in Form eines schriftlichen
Berichtes auf; entsprechende Ergebnispräsentationen werden bisher jedoch aufgrund der
hierfür notwendigen Zeit nicht durchgeführt.
1.6 Beurteilung der Schüler
Gegenstand der Beurteilung sind der Bericht zur Betriebserkundung, das absolvierte Praktikum
sowie der Praktikumsbericht. Diese Elemente werden zwar beurteilt, sind aber nicht notenrelevant.
Grundlage für die Beurteilung des Praktikums bildet zum einen ein Arbeits- bzw. Einsatzprogramm
für den jeweiligen Praktikanten. Zum anderen erhalten die Betriebe von der Schule
ein Beurteilungsraster, das die mit dem Praktikum abzudeckenden Lernziele enthält. Die Leistungen
des Praktikanten werden jedoch durch die Betriebe bisher nicht einheitlich bewertet,
weil nach Auffassung der Betriebe die o. g. Leistungsziele im Rahmen eines vierwöchigen
Kurzzeitpraktikums nicht erreicht werden können oder zu wenig den betrieblichen Spezifika
(Aufgabengebiete, tatsächlicher Kundenkontakt etc.) Rechnung tragen. Daher haben die
Betriebe die Beurteilung der Praktikanten z. T. auf der Grundlage der standardisierten Bewertungsraster,
welche diese für duale Berufslernende einsetzen, durchgeführt. 6
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Um die Beurteilung des Praktikums durch die Betriebe einheitlich zu gestalten und die Leistungen der Praktikanten
miteinander vergleichen zu können, beabsichtigt die Schule, zukünftig ein standardisiertes Arbeitszeugnis einzu-
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