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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil II : Fallstudien Verschiedenes und kategoriespezifische Empfehlungen<br />

Die Lernenden konnten zu einem grossen Teil selbständig und eigenverantwortlich handeln.<br />

Die Durchführung von Mahngesprächen wurde auf Wunsch <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler<br />

allerdings aus <strong>der</strong>en Pflichtenheft gestrichen. Obwohl die zu bearbeitende Problemstellung<br />

dadurch eingeschränkt wurde, wird dieses Vorgehen vom Evaluationsteam als sinnvoll erachtet,<br />

da solche Gespräche heikel und für die betroffenen Personen oft auch sehr unangenehm<br />

sind. Dieses Vorgehen ist nicht zuletzt auch aus Diskretionsgründen zu befürworten. Wichtig<br />

erscheint dem Evaluationsteam, dass die hinsichtlich Selbständigkeit geltenden „Spielregeln“<br />

für alle kassenführenden Schülerinnen und Schüler in etwa gleich sind. So sollte darauf geachtet<br />

werden, dass sämtlichen Lernenden ungefähr das gleiche Mass an Selbständigkeit und<br />

Eigenverantwortung übertragen wird, d. h. individuellen Unterschieden bezüglich Wissen und<br />

Fähigkeiten nur soweit unbedingt notwendig Beachtung geschenkt wird. Die Reduktion <strong>der</strong><br />

Anzahl betreuen<strong>der</strong> Lehrpersonen erscheint vor diesem Hintergrund sehr sinnvoll. Im Sinne<br />

einer gerechten Arbeitsteilung sollte überdies sichergestellt werden, dass alle Lernenden ungefähr<br />

das gleiche Arbeitspensum zu bewältigen haben. So sollten Lernende, welche zu zweit<br />

eine Klassenkasse führen, beispielsweise einen Zusatzauftrag erledigen müssen.<br />

Im Rahmen des Moduls wurde sowohl auf eine genaue Planung <strong>der</strong> Arbeitsschritte als auch<br />

auf die Evaluation <strong>der</strong> Ergebnisse Wert gelegt. So erstellten die Klassenlehrkräfte zu<br />

Beginn des Moduls mit den Lernenden einen Arbeitsplan. Zur Kontrolle <strong>der</strong> Buchführung und<br />

<strong>der</strong> Korrespondenz fand jedes Quartal ein Treffen zwischen den kassenführenden Schülern<br />

und den Klassenlehrkräften statt. Die Ausführungen machen deutlich, dass den<br />

Klassenlehrkräften sowohl bei <strong>der</strong> Planung als auch bei <strong>der</strong> Evaluation <strong>der</strong> Arbeiten eine<br />

relativ grosse Bedeutung zukommt und entsprechend noch ein Ausbaupotenzial hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Selbständigkeit <strong>der</strong> Lernenden besteht.<br />

Bei einer wie<strong>der</strong>holten Durchführung des Moduls sollte überdies den folgenden Punkten beson<strong>der</strong>e<br />

Beachtung geschenkt werden:<br />

Aus Sicht <strong>der</strong> Lehrkräfte und des Modulverantwortlichen war die zeitliche Belastung verhältnismässig<br />

und unproblematisch, aus Sicht <strong>der</strong> Lernenden hingegen zu gross. Das Modul sollte<br />

so ausgestaltet werden, dass die zeitliche Belastung für die Lernenden vertretbar bleibt. Dass<br />

gewisse Arbeiten ausserhalb <strong>der</strong> Schulzeit als „Hausaufgaben“ erledigt werden müssen, ist<br />

durchaus akzeptabel. Der Aufwand hierfür sollte allerdings mit demjenigen für an<strong>der</strong>e Fächer<br />

vergleichbar sein. Durch die Einführung eines separaten Zeitgefässes liesse sich <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Freizeit zu leistende Arbeitsaufwand <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler reduzieren. Eine Lektion<br />

pro Woche würde für die Arbeit am Modul ausreichen. An <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Semester und <strong>der</strong><br />

Dauer des Moduls sind keine Anpassungen nötig. Neben <strong>der</strong> zeitlichen Belastung <strong>der</strong> Lernenden<br />

gilt es, auch den Zeitaufwand für die Lehrkräfte und den Modulverantwortlichen im<br />

Auge zu behalten. Der Arbeitsaufwand war insbeson<strong>der</strong>e für die Rechnungswesenlehrkraft<br />

und den Modulverantwortlichen relativ gross. Da die kassenführenden Lernenden zukünftig<br />

nicht mehr durch die Klassenlehrkräfte, son<strong>der</strong>n durch zwei kompetente Lehrpersonen betreut<br />

werden, wird sich <strong>der</strong> Zeitaufwand für den Modulverantwortlichen mit grosser Wahrscheinlichkeit<br />

reduzieren. Verän<strong>der</strong>ungen am Arbeitsaufwand <strong>der</strong> Rechnungswesenlehrkraft sind<br />

deshalb aber nicht zu erwarten. Auch <strong>der</strong> Arbeitsaufwand für die beiden betreuenden Lehrpersonen<br />

wird vermutlich relativ gross sein. Es gilt diesen ! wie geplant ! finanziell zu entschädigen.<br />

Auf Wunsch <strong>der</strong> Lernenden sollte eine noch gezieltere und intensivere Einführung in das Modul<br />

erfolgen. Die Lernenden wären dadurch besser auf ihre Aufgaben im Rahmen des Moduls<br />

vorbereitet, was sich nicht zuletzt auch positiv auf die zeitliche Belastung <strong>der</strong> Lernenden<br />

auswirken könnte. Auf eine Nachbereitung im Rechnungswesenunterricht sollte nicht<br />

verzichtet werden, auch wenn die praktischen Erfahrungen nur sehr begrenzt für<br />

kompliziertere Transaktionen nutzbar gemacht werden können.<br />

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