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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil III: Fazit und Empfehlungen zur Evaluation des Pilotprojektes „<strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> <strong>Handelsmittelschulen</strong>“<br />

braucht es eine Unterstützung durch die jeweilige Schulleitung, um Weiterbildungsmassnahmen<br />

belegen zu können (finanzielle Ressourcen, Entlastungen <strong>der</strong> Lehrkräfte).<br />

Um den Lernenden eine möglichst authentische Erfahrung zu ermöglichen und diese in die<br />

Lage zu versetzen, Arbeiten selbständig zu erledigen, erscheint ein Zugang zu einer entsprechenden<br />

Infrastruktur unverzichtbar ! eine Voraussetzung, die jedoch nicht immer bei den<br />

untersuchten Modulen erfüllt war: So waren bei den Modulkategorien bzw. bei <strong>der</strong> grossen<br />

Mehrheit <strong>der</strong> untersuchten Module (mit Ausnahme <strong>der</strong> Module <strong>der</strong> Kategorien „Verschiedenes“<br />

und „Auftragsübernahme“) ein Zugang zur notwendigen Infrastruktur nicht immer gegeben.<br />

Dabei sind die Anfor<strong>der</strong>ungen, die jeweils an die Infrastruktur gestellt werden,<br />

letztlich situativ zu sehen und nicht unbedingt an eine bestimmte Modulkategorie geknüpft:<br />

So wurden den Lernenden bei den Modulen von <strong>der</strong> Büroeinrichtung, Hard- und Software<br />

(PC mit entsprechenden Programmen, Telefon, Kopierer), Räumen bis hin zum Verbrauchsmaterial<br />

unterschiedliche Ressourcen bereitgestellt. Zwar liegen nicht für alle Module<br />

Daten bezüglich <strong>der</strong> jeweils hierfür aufgewendeten finanziellen Ressourcen vor. Dennoch<br />

dürfte die insgesamt stark verbesserungswürdige Qualität <strong>der</strong> bereitgestellten infrastrukturellen<br />

Ressourcen darauf zurückzuführen sein, dass die Schulen nicht immer die hierfür finanziellen<br />

Mittel aufwenden können. Auch die Analyse eines Moduls <strong>der</strong> Kategorie Betriebspraktika<br />

zeigt, dass den Lernenden auch dort nicht immer ein angemessener Arbeitsplatz<br />

bereitgestellt wurde, was sich zumindest teilweise auf die Erreichung <strong>der</strong> Leistungsziele<br />

ausgewirkt haben dürfte.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> z. T. umfangreichen Anfor<strong>der</strong>ungen an die personellen und infrastrukturellen<br />

(s. u.) Ressourcen bei konkreten betrieblichen Arbeiten (insbeson<strong>der</strong>e bei Auftragsübernahmen)<br />

als auch <strong>der</strong> Praxissimulation betriebstypischer Arbeiten (insbeson<strong>der</strong>e beim Besuch<br />

von Übungsfirmen), dürfte die Frage <strong>der</strong> Finanzierung für jene Schulen bedeutsam sein, die<br />

praxisorientierte Module in den vollzeitschulischen Kontext integrieren möchten. Dabei<br />

kommen folgende Möglichkeiten in Betracht:<br />

1. Mobilisieren von betrieblichem Know-how, wobei Praxisexperten für ihr Engagement zumindest<br />

„symbolisch“ entschädigt werden sollten, 123<br />

2. Mobilisieren von sonstigen Kostensenkungspotenzialen im Lehrplan bzw. Konsolidieren<br />

<strong>der</strong> Lerninhalte, um die Module mit den freigewordenen Ressourcen gegenfinanzieren zu<br />

können,<br />

3. Suche nach externen Geldgebern (z. B. Firmen als Sponsoren, Subventionen durch die<br />

öffentliche Hand).<br />

2.3 Auswirkungen auf die Attraktivität von HMS<br />

Im Folgenden wird die zentrale forschungsleitende Frage aufgenommen, wie sich die Attraktivität<br />

<strong>der</strong> <strong>Handelsmittelschulen</strong> aufgrund <strong>der</strong> Einführung berufspraktischer Module entwickeln<br />

wird.<br />

Die Beteiligten attestieren den Modulen vielfach einen positiven Einfluss auf die Attraktivität<br />

von HMS und äusserten sich abschliessend i. d. R. positiv in Bezug auf die jeweiligen Module.<br />

Insgesamt betrachtet zeigen die Rahmenbedingungen <strong>der</strong> analysierten Module vielfältige<br />

Verbesserungspotenziale, die auch grundsätzlich realisierbar sind. Auch die Leistungsziele<br />

sowie die Richtlinien für die berufliche Praxis deuten noch auf einen entsprechenden<br />

Handlungsbedarf, sowohl auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Konzeption als auch <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Module,<br />

hin. Hinsichtlich <strong>der</strong> Akzeptanz <strong>der</strong> Module seitens <strong>der</strong> Lernenden ergibt sich mehrheitlich<br />

ein positives Bild. 124 Lehrkräfte und Modulverantwortliche bekundeten grossmehrheitlich ei-<br />

123 Jedoch dürfte dies die Menge <strong>der</strong> hierzu bereiten Praxispartner bereits im Vorfeld beschränken.<br />

124 Einen negativen bzw. gar keinen Einfluss auf die Attraktivität von HMS bekundeten die Lernenden lediglich<br />

im Rahmen von fünf <strong>der</strong> insgesamt 17 evaluierten Module (konkret: Fribourg, Neuchâtel, Luzern, La-Chaux-<br />

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