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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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Insbesondere ist zu klären, ob die Jugendlichen heute eher bereit sind <strong>für</strong><br />

formale Operationen, als es zu Piagets Zeiten der Fall war. Es gibt zahlreiche<br />

Indizien da<strong>für</strong>. Die heutige Generation der Jugendlichen lebt in einer anderen<br />

Lebensumwelt und hat damit eine andere Grundvoraussetzung als die<br />

Generation der Jugendlichen, die noch vor wenigen Jahrzehnten gelebt hat. Die<br />

Jugendlichen leben heutzutage in einer hochgradig technologisierten<br />

Gesellschaft, in der die Innovationen und damit auch neue Geräte in viel<br />

kürzeren Abstän<strong>den</strong> veröffentlicht und auch zugänglich gemacht wer<strong>den</strong>, als es<br />

jemals zuvor der Fall war. Es ist bei jungen Jugendlichen und auch schon bei<br />

Kindern sehr viel Interesse an neuesten technischen Geräten und eine<br />

unbefangene Auseinandersetzung mit ihnen zu beobachten. Dadurch haben<br />

viele von ihnen schon große Erfahrung im Umgang mit zum Teil sehr<br />

komplexen Zusammenhängen. Es fällt auf, dass sie technische Geräte oftmals<br />

viel schneller als Erwachsene fehlerfrei bedienen können und oft auch schneller<br />

all ihre Funktionen kennenlernen. Der Umgang mit modernen Geräten wie<br />

Computern, Mobiltelefonen mit zahlreichen Funktionen, DVD-Recordern und<br />

Videoabspielgeräten oder MP 3-Playern. und deren Programmierung ist <strong>für</strong> die<br />

meisten Jugendlichen eine Leichtigkeit. Sie wissen ganz genau, was sie tun<br />

müssen, damit bei diesen Geräten eine gewünschte Funktion eintritt, auch<br />

wenn sie meist natürlich nicht wissen, was im Gerät passiert, damit die<br />

gewünschte Funktion stattfindet.<br />

Aus diesen Beobachtungen entstand die naheliegende Vermutung, dass die<br />

Jugendlichen in unserer heutigen Informationsgesellschaft schon eher die<br />

Fähigkeit zu formalen Operationen erlangen, als es zu Piagets Zeiten der Fall<br />

war.<br />

Wenn diese Vermutung sich als richtig erweist, dann können die Be<strong>für</strong>worter<br />

eines Einstiegs im Konkreten sich nicht mehr auf die fehlen<strong>den</strong><br />

entwicklungspsychologischen Voraussetzungen <strong>für</strong> einen formalen Beginn<br />

berufen. Im Folgen<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> zahlreiche Indizien aufgeführt, die das Zutreffen<br />

dieser Vermutung stützen.<br />

Darüber hinaus wird an einigen Beispielen gezeigt, dass der Ausgangspunkt im<br />

Konkreten einige unumgängliche Nachteile mit sich bringt, so dass das<br />

Argument, die Anschauung trage zu einem besseren Verständnis bei, entkräftet<br />

wird. Der Einstieg im Konkreten bereitet nämlich Fehlvorstellungen vor. Man<br />

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