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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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geschrieben zu wer<strong>den</strong> brauchen. Der Mathematiker würde sagen, man muß<br />

erst ausdrücklich definieren, wann zwei der neu eingeführten Zahlen gleich<br />

sind.“<br />

Auch in vielen Texten zur Didaktik der Bruchrechnung und in Schulbüchern (vgl.<br />

Padberg, vgl. Schnittpunkt 6) erscheint die Bemerkung, dass nach Einführung<br />

der Bruchzahlen plötzlich jede Zahl auf unendlich viele verschie<strong>den</strong>e Weisen<br />

geschrieben wer<strong>den</strong> kann.<br />

Wenn der Bruchstrich, wie im später ausführlich beschriebenen <strong>pragmatische</strong>n<br />

<strong>Konzept</strong>, die gleiche Bedeutung hat wie „geteilt durch“, dann ist ist sofort klar,<br />

4 2<br />

dass und zwei Schreibweisen derselben Zahl sind, <strong>den</strong>n dass 4 : 2<br />

2 1<br />

dieselbe Zahl ist wie 2 : 1, wird schon in der Grundschule unterrichtet und per<br />

Permanenzprinzip wird verallgemeinert, wann zwei Brüche gleich sind.<br />

Überhaupt sollte die Erkenntnis, dass nicht nur jeder Bruch, sondern jede Zahl<br />

viele Namen hat, in der Grundschule vorbereitet wer<strong>den</strong>. Teilweise findet man<br />

dies auch in <strong>den</strong> Schulbüchern <strong>für</strong> die erste Klasse.<br />

Nach Einführung der Subtraktion kann <strong>den</strong> Grundschülerinnen und -schülern<br />

schon deutlich gemacht wer<strong>den</strong>, dass es <strong>für</strong> jede Zahl sogar unendlich viele<br />

Schreibweisen gibt. Dieses ist leicht einzusehen. Hat man nämlich einmal zum<br />

Beispiel die Zahl 6 als Differenz a - b dargestellt, dann ist <strong>für</strong> jede natürliche<br />

Zahl n auch (a + n) - (b + n) = 6. Hier<strong>für</strong> lassen sich problemlos Beispiele auf<br />

der enaktiven Ebene fin<strong>den</strong>, zum Beispiel wenn zuerst 5 Streichhölzer gegeben<br />

sind, von <strong>den</strong>en 3 entfernt wer<strong>den</strong>. Anschließend sind es 6, von <strong>den</strong>en 4<br />

entfernt wer<strong>den</strong> etc.<br />

Ein Grundschulkind, das 3 von 8 Bonbons an seinen Tischnachbarn weggibt,<br />

kann leicht einsehen, dass es <strong>für</strong> die übrig bleibende Anzahl der Bonbons<br />

nichts ändert, wenn es zu Beginn nicht 8 Bonbons, sondern 2 Bonbons mehr<br />

gehabt hätte und davon nicht 3, sondern 5 abgegeben hätte. Natürlich findet<br />

man derartiges auch in Schulbüchern <strong>für</strong> die Primarstufe und es lohnt sich,<br />

dieses intensiv zu bearbeiten.<br />

Die Invarianz der Subtraktion ∀a , b,<br />

n ∈<br />

0:<br />

a − b = ( a + n)<br />

− ( b + n)<br />

ist nämlich ein<br />

Analogon zum Erweitern und Kürzen von Brüchen. Wenn das Verständnis <strong>für</strong><br />

diese Invarianz frühzeitig gewonnen wird, dann ist der Weg zum Verständnis<br />

der Brüche erleichtert. Ebenso wie man jede natürliche Zahl auf unendliche<br />

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