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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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Bereich der natürlichen Zahlen beschränkt natürlich schon vor Klassenstufe 6<br />

gewonnen wer<strong>den</strong>, zum Beispiel 75 : 25 = 15 : 5. Hier muss nur die Leistung<br />

erbracht wer<strong>den</strong>, dieses fortzusetzen und auf beliebige Quotienten zu<br />

übertragen. Auf diese Weise sieht man, dass Quotienten verschie<strong>den</strong>e<br />

Darstellungen besitzen und dass man sich durch schrittweise Veränderung der<br />

Darstellung Rechnungen sehr gut vereinfachen kann.<br />

Und schon wurde auf einfachste Weise die Kürzungsregel beziehungsweise die<br />

Erweiterungsregel hergeleitet. Allgemein gilt:<br />

∀a ∈<br />

0<br />

∀b, k ∈ : a : b = ka : kb.<br />

Die Gefahr, dass die in 3.2 beschriebene Fehlvorstellung entsteht, die Vielzahl<br />

an Darstellungsmöglichkeiten sei eine neue Eigenschaft der Brüche, besteht<br />

hier nicht, wenn schon bei <strong>den</strong> natürlichen Zahlen geübt wurde, nach anderen<br />

Darstellungen zu suchen. Dann nämlich ist das „Kürzen“ und „Erweitern“ nichts<br />

prinzipiell Neues. Abgesehen davon wäre es doch widersprüchlich, einerseits<br />

die natürlichen Zahlen als Brüche zu sehen und andererseits die Vielzahl der<br />

Darstellungsmöglichkeiten als eine Eigenschaft der Brüche zu sehen, die sie<br />

von <strong>den</strong> natürlichen Zahlen unterscheidet.<br />

Wenn nun der Begriff des Bruchs eingeführt wurde, ist es auch sinnvoll, die<br />

Bruchschreibweise einzuführen.<br />

Die Schülerinnen und Schüler müssen diese sowieso kennenlernen, da sie<br />

etabliert ist und, was ein noch besserer Grund ist, sie <strong>den</strong> Überblick erleichtert.<br />

Es bringt keine Vorteile, die Einführung der neuen Schreibweise aufzuschieben.<br />

Es ist eher ein Vorteil, sie möglichst früh einzuführen, <strong>den</strong>n sie macht<br />

Rechnungen nicht nur übersichtlich, sondern sie erspart auch Klammern und<br />

insbesondere ist sie beruhigend. Denn nachdem die Brüche als neue Zahlen<br />

eingeführt wur<strong>den</strong>, fin<strong>den</strong> die Schülerinnen und Schüler in der<br />

1<br />

Bruchschreibweise von 1 : 4 als eine Schreibweise, die sie davon abhält,<br />

4<br />

etwas ausrechnen zu wollen. Denn gerade, wenn sie im Grundschulunterricht<br />

nicht gelernt haben, zwei Zahlen, die miteinander verknüpft wer<strong>den</strong>, stehen zu<br />

lassen, sondern auf das Ausrechnen dressiert wur<strong>den</strong>, liefert die neue<br />

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