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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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Länder, in <strong>den</strong>en zum Beispiel die negativen Zahlen oder die Primzahlen<br />

unüblich sind? Natürlich ist das nicht der Fall und auch in Frankreich gibt es<br />

dieselben Zahlen wie überall auf der Welt. Gemeint ist vermutlich, dass man<br />

sich in Frankreich nicht der gemischten Schreibweise bedient.<br />

Statt vom „Dezimalbruch“ sollte auch nicht von „Dezimaldarstellung“ oder<br />

„Dezimalschreibweise“, sondern besser von Kommadarstellung oder<br />

„Kommaschreibweise“ geredet wer<strong>den</strong>. Es ist doch im Unterricht sowieso klar,<br />

mit welchem Stellenwertsystem gerade gearbeitet wird.<br />

<strong>Das</strong> Weglassen all dieser unnützen Bezeichnungen ist schon deswegen<br />

sinnvoll, da diese zu keinerlei Klarheit beitragen, sondern nur das Verständnis<br />

erschweren, indem sie falsche Vorstellungen wecken oder unterstützen,<br />

nämlich die, dass es, so wie es Bruchzahlen gibt, auch noch Dezimalzahlen<br />

und gemischte Zahlen gibt, als seien sie etwas anderes.<br />

Ein Unterricht, in dem ein Zahlbereich erweitert wird, bringt außerdem so viele<br />

Neuerungen mit sich, dass es Schülerinnen und Schülern nicht zuzumuten ist,<br />

sie an dieser Stelle noch mit unnützen Vokabeln zu belasten. Sie vernebeln <strong>den</strong><br />

Blick auf das Wesentliche.<br />

Man be<strong>den</strong>ke nur einmal, welche wichtigen Neuerungen diese<br />

Zahlbereichserweiterung mit sich bringt außer der Tatsache, dass man nun je<br />

zwei natürliche Zahlen durcheinander dividieren kann und wieder eine Zahl<br />

erhält, zum Beispiel:<br />

- Brüche kann man nicht zählen, da sie keinen Vorgänger oder<br />

Nachfolger haben.<br />

- Zwischen zwei Zahlen liegen nun unendlich viele weitere.<br />

- Es gibt keine kleinste positive Zahl.<br />

- Zu jeder positiven Zahl a und jeder natürlichen Zahl b gibt es nun genau<br />

einen Bruch x, sodass a · x = b. Daraus folgt sofort: Jede Zahl außer 0<br />

hat nun eine „Partnerzahl“ (ihr multiplikatives Inverses), mit der man sie<br />

multiplizieren kann, um das Produkt 1 zu erhalten.<br />

- Man kann zwei Brüche fin<strong>den</strong>, sodass ihr Produkt kleiner ist als jede<br />

der bei<strong>den</strong> Zahlen. Ebenso kann es sein, dass wir einen Bruch durch<br />

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