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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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2 4<br />

Dieses steht im Widerspruch zu der Tatsache, dass und nach der in<br />

3 6<br />

diesem Buch verwendeten Terminologie zwei verschie<strong>den</strong>e Brüche sind. Denn<br />

natürlich findet man nicht unendlich viele Brüche, sondern gar keinen Bruch,<br />

der dazwischen liegt. Überhaupt ist es nicht nachvollziehbar, wieso ein Bruch<br />

irgendwo auf der Zahlengera<strong>den</strong> liegen soll, wenn mit „Bruch“ doch nur die<br />

Darstellung, also die Schreibweise einer Bruchzahl gemeint ist. Später wird in<br />

demselben Buch noch beschrieben, wie man Brüche addiert, subtrahiert und so<br />

weiter und dass die Rechenregeln wie zum Beispiel das Kommutativgesetz<br />

oder das Assoziativgesetz <strong>für</strong> die Addition von Bruchzahlen gelten.<br />

Man stelle sich vor: 11- bis 12-jährige Schülerinnen und Schüler trauten <strong>den</strong><br />

Lehren<strong>den</strong> ebenso wie ihren Schulbuchautoren zu, dass sie sich gut überlegt<br />

hätten, warum sie einmal vom „Bruch“, einmal von der „Bruchzahl“, dann von<br />

der „Schreibweise“ und vom „Wert des Bruches“ re<strong>den</strong>. Diese Schülerinnen und<br />

Schüler wer<strong>den</strong> verzweifeln beim Versuch, dieses zu ergrün<strong>den</strong>.<br />

Bevor hier ein Vorschlag gemacht wird, auf welche der bisher gebräuchlichen<br />

Bezeichnungen verzichtet wer<strong>den</strong> kann, wird kurz dargestellt, welche Begriffe<br />

und Pseudobegriffe bisher üblich sind und was sie im Allgemeinen bezeichnen.<br />

Die Erklärungen beziehen sich nur auf die Menge der positiven rationalen<br />

Zahlen.<br />

Unter „Bruchzahl“ wird meist die Äquivalenzklasse bezüglich der Relation „=“<br />

verstan<strong>den</strong>. So auch bei Padberg. 44<br />

<strong>Das</strong> bedeutet 2<br />

1<br />

bezeichnet dieselbe Bruchzahl wie<br />

4<br />

2<br />

.<br />

Mit „Bruch“ wird nur die Darstellung einer Bruchzahl mithilfe zweier Zahlen<br />

bezeichnet, die übereinander, durch einen Bruchstrich getrennt, geschrieben<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

1 2<br />

<strong>Das</strong> bedeutet ist ein anderer Bruch als , obwohl es sich selbstverständlich<br />

2 4<br />

um dieselbe Zahl handelt. <strong>Das</strong> Wort „Bruch“ bezieht sich also in weitverbreiteter<br />

Verwendung nur auf die Schreibweise einer Bruchzahl.<br />

44 Padberg (2002: 33)<br />

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