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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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Bruchdarstellungen <strong>für</strong> natürliche Zahlen zu suchen, um dann eine Regel <strong>für</strong> die<br />

Multiplikation zu fin<strong>den</strong>. Wieder war der Vorteil, dass man ja schon wusste, was<br />

„herauskommen“ soll. Auf diese Weise konnte sehr schnell gesehen wer<strong>den</strong>,<br />

dass eine komponentenweise Multiplikation der Zähler und Nenner zum Ziel<br />

führt.<br />

Ein Vorgehen analog der Addition, nämlich multiplikative Verknüpfung der<br />

Zähler bei Beibehaltung des gemeinsamen Nenners, konnte schnell verworfen<br />

wer<strong>den</strong>. Denn ein Beibehalten des Nenners, vorausgesetzt beide Brüche sind<br />

mit dem gleichem Nenner dargestellt, bei ausschließlicher Multiplikation der<br />

Zähler, führt immer dann zu einem falschen Ergebnis, wenn der Nenner von 1<br />

verschie<strong>den</strong> ist und beide Zähler von 0 verschie<strong>den</strong> sind.<br />

Anschließend folgten zahlreiche Übungen zur Multiplikation.<br />

Nach zahlreichen Übungen, auch mit größeren Zahlen als Zähler oder Nenner<br />

erwies sich die Notation mit einem Zwischenschritt als günstig, in der das<br />

Produkt der Zähler nicht „ausgerechnet“ im Zähler und das Produkt der Nenner<br />

nicht „ausgerechnet“ im Nenner notiert wurde, zum Beispiel:<br />

277<br />

3 4 3⋅<br />

4<br />

⋅ = . Denn<br />

8 6 8⋅<br />

6<br />

das führte zu der Einsicht, dass man „über Kreuz“ kürzen darf. Schließlich ist<br />

auch<br />

3<br />

6<br />

⋅<br />

4<br />

8<br />

3⋅<br />

4<br />

= . Man erhält also das gleiche Produkt, <strong>den</strong>n Zähler und Nenner<br />

6 ⋅8<br />

sind ja bei bei<strong>den</strong> Produkten gleich. <strong>Das</strong> Kürzen, das bei <strong>den</strong> Darstellungen der<br />

Faktoren im zweiten Produkt möglich ist, kann im zuerst dargestellten Produkt<br />

also „über Kreuz“ erfolgen.<br />

Es ging nicht darum, das Kürzen „über Kreuz“ zur wichtigsten Aufgabe bei der<br />

Multiplikation zu machen, <strong>den</strong>n man kann auch vollständig darauf verzichten.<br />

Aber unter dem Aspekt, dass geschicktes Rechnen zur Vermeidung von<br />

Fehlern beitragen kann, war es nicht schwierig, geeignete Beispiele zu fin<strong>den</strong>,<br />

die das Kürzen „über Kreuz“ motivierten. Wenn man zum Beispiel <strong>den</strong> Ausdruck<br />

35 42 ⋅ vereinfachen möchte oder soll, ist man im Vorteil, wenn man erkennt,<br />

36 55<br />

dass 42 und 36 <strong>den</strong> gemeinsamen Teiler 6 sowie 35 und 55 <strong>den</strong> gemeinsamen<br />

Teiler 5 haben. Denn dann liegt die Vereinfachung zu<br />

35 42 7 7 7 ⋅ 7 49<br />

⋅ = ⋅ = = nahe. Deswegen wurde die Teilbarkeitslehre vor der<br />

36 55 6 11 6 ⋅11<br />

66<br />

Behandlung der Bruchrechnung unterrichtet. Es ist fraglich, ob diejenigen, die

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