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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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Anschließend übten wir das Kürzen und Erweitern anhand vieler Beispiele.<br />

Weitere Übungen erforderten das Kürzen oder Erweitern der Darstellungen, um<br />

Brüche mit vorgegebenen Zählern oder Nennern darzustellen. Außerdem gab<br />

es natürlich Übungen, deren Ziel es war, die vollständig gekürzte Darstellung<br />

gegebener Brüche zu fin<strong>den</strong>.<br />

Es zeigte sich bei diesen Übungen, dass die natürlichen Zahlen genau die<br />

Brüche sind, die sich mit dem Nenner 1 schreiben lassen.<br />

In vielen Büchern wird nach dem Kürzen und Erweitern oft die gemischte<br />

Schreibweise eingeführt, oft wird sogar von „gemischten Zahlen“ gesprochen.<br />

Ich habe aus <strong>den</strong> oben genannten Grün<strong>den</strong> auf die Einführung der gemischten<br />

Schreibweise verzichtet und erst später, während der Konkretisierung<br />

gemischte Schreibweise mit Additionszeichen eingeführt.<br />

<strong>Das</strong> Kürzen und Erweitern war natürlich <strong>für</strong> das danach folgende Thema<br />

„Größenvergleich“ sehr nützlich.<br />

Um <strong>für</strong> das Problem, welcher von zwei Brüchen der größere ist, eine Lösung zu<br />

fin<strong>den</strong>, motivierte ich eine Verlagerung in einen bekannten Bereich. Ich forderte<br />

die Schülerinnen und Schüler auf, einige natürliche Zahlen zu wählen und sie in<br />

verschie<strong>den</strong>en Bruchdarstellungen gegenüberzustellen, um auf diese Weise<br />

eine Regel <strong>für</strong> <strong>den</strong> Größenvergleich zu fin<strong>den</strong>. Man weiß schließlich, welche<br />

von zwei gewählten natürlichen Zahlen größer ist. Wenn zum Beispiel 4 und 5<br />

12 20<br />

gewählt wur<strong>den</strong>, und argumentiert wurde, dass < sei, weil 12 < 20 und<br />

3 4<br />

3 < 4 sei, dann konnte leicht widersprochen wer<strong>den</strong>, dass mit derselben<br />

10 12<br />

10 20<br />

Begründung auch < sein müsste, also insbesondere < . Dies ist<br />

2 3<br />

2 4<br />

jedoch nicht möglich. Somit ist klar, dass ein Bruch, der sowohl mit größerem<br />

Zähler als auch mit größerem Nenner dargestellt ist als ein anderer, nicht<br />

größer sein muss als dieser. Übrigens folgt dies ja schon aus der Erkenntnis,<br />

dass man durch das Kürzen oder Erweitern der Darstellung keine kleinere oder<br />

größere Zahl erhält. Es wäre sonst ja jede Zahl sowohl größer als auch kleiner<br />

als sie selbst.<br />

Es fiel auf, dass man genau dann, wenn 4 und 5 mit dem gleichen Nenner<br />

dargestellt waren, die 5 <strong>den</strong> größeren Zähler besaß und genau dann, wenn 4<br />

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