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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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links stehende Aufgabe vom rechts stehen<strong>den</strong> oder rechts hinzuschreiben<strong>den</strong><br />

Ergebnis, wenn sie von Beginn an nur dieses Muster kennenlernen. Es ist auch<br />

ganz natürlich, dass sie dann verwirrt sind, wenn dieses gewohnte Muster nach<br />

sehr langer Zeit zum ersten Mal verändert wird.<br />

Also muss es das Ziel sein, möglichst früh mit einer Verwendung des<br />

Gleichheitszeichens im eigentlichen Sinne zu beginnen, um nicht diese<br />

„Aufgabe – Ergebnis – Deutung“ zu etablieren. Wichtig ist zu wissen, dass links<br />

und rechts vom Gleichheitszeichen die gleiche Zahl stehen muss. Da jede Zahl<br />

unendlich viele verschie<strong>den</strong>e Namen besitzt, haben wir auch unendlich viele<br />

verschie<strong>den</strong>e Möglichkeiten, die Schreibweisen einer Zahl in einer Gleichung zu<br />

verändern. Wenn man von Beginn an jede richtige andere Schreibweise einer<br />

Zahl hinter dem Gleichheitszeichen akzeptiert, dann kommt es gar nicht zu<br />

dieser Deutung, die eine Fehldeutung ist. Es gibt keinen Grund zur Annahme,<br />

dass deswegen die Übung der Rechenfertigkeit ausbleiben muss. Schließlich<br />

kann man ja, wenn man gezielt das „Ausrechnen“ üben möchte, die Aufgabe<br />

stellen, dass man die einfachste Schreibweise angeben soll, während man<br />

sonst vielleicht die Aufgabe stellt, drei andere Schreibweisen anzugeben oder<br />

eine gegebene Zahl mit jeder Rechenart darzustellen.<br />

Es gilt vielmehr, <strong>den</strong> Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, dass das<br />

Gleichheitszeichen Gleichwertigkeit anzeigt, dass man sich darauf verlassen<br />

kann, dass man <strong>den</strong> links vom Zeichen stehen<strong>den</strong> Term durch <strong>den</strong> rechts<br />

davon stehen<strong>den</strong> ersetzen darf, wenn er zum Beispiel besser geeignet ist, um<br />

weiter verrechnet oder umgeformt zu wer<strong>den</strong>. Die bei Grundschülerinnen und<br />

-schülern verbreitete Ansicht, dass ein nicht ausgerechneter Term eine<br />

Aufforderung zum Ausrechnen sei, wird sonst erst spät überwun<strong>den</strong>.<br />

<strong>Das</strong> Problem, das der in der Primarstufe erworbene „Ausrechenwahn“ bei<br />

Einführung der Bruchrechnung in der 6. Klassenstufe verursacht, ist die dann<br />

ungewohnte Auffassung des Zahlbegriffs bei <strong>den</strong> Brüchen, wenn man vorher<br />

nur ausgerechnete Ergebnisse als Zahlen akzeptieren konnte.<br />

Denn es ist verständlich, dass Schülerinnen und Schüler, die jahrelang vom<br />

„Ausrechenwahn“ geprägt wur<strong>den</strong> und es folglich nicht gewohnt sind, zwei oder<br />

mehrere Zahlen, die mit Rechenzeichen verknüpft sind, als Zahl zu akzeptieren,<br />

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