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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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Was wir gerade an <strong>den</strong> natürlichen Brüchen erkannt hatten, übertrugen wir<br />

permanent auf alle Brüche. Statt 17 : 4 + 11 : 4 = (17 + 11) : 4 = 28 : 4<br />

schreiben wir nun<br />

gerechtfertigt war.<br />

7 11 7 + 11 18<br />

+ = = , was ja auch durch das Bonbon-Beispiel<br />

3 3 3 3<br />

Wie aber konnten wir vorgehen, wenn zwei Brüche gegeben waren, die mit<br />

verschie<strong>den</strong>en Nennern dargestellt sind? Die Lösung dieses Problems war<br />

wieder sehr einfach und die Strategie schon vom Problem des<br />

Größenvergleichs bekannt. Wir führten dieses Problem nämlich auf ein<br />

bekanntes zurück. Wir wussten ja schon, dass jeder Bruch unendlich viele<br />

Darstellungen besitzt und wir wussten schon, wie sich die Summe zweier<br />

Brüche vereinfachen lässt, die mit dem gleichen Nenner dargestellt sind.<br />

Also lief das Problem nun darauf hinaus, dass man <strong>für</strong> zwei gegebene Brüche<br />

Darstellungen mit dem gleichem Nenner fin<strong>den</strong> muss. Aus dem Unterricht über<br />

Teiler und Vielfache war bekannt, dass es immer möglich ist, zu zwei<br />

natürlichen Zahlen ein gemeinsames Vielfaches zu fin<strong>den</strong>. Zu zwei gegebenen<br />

Brüchen suche man also ein gemeinsames Vielfaches der Nenner, mit <strong>den</strong>en<br />

sie dargestellt sind, dann stelle man beide Brüche so dar, dass ihr Nenner<br />

dieses gemeinsame Vielfache ist und schon kann man so verfahren wie oben.<br />

Keinesfalls bestand ich darauf, dass ein solcher gemeinsamer Nenner das kgV<br />

der bei<strong>den</strong> Nenner sein muss. <strong>Das</strong>s das kgV der Nenner immer ein geeigneter<br />

gemeinsamer Nenner ist, fan<strong>den</strong> die Schülerinnen und Schüler später heraus,<br />

nachdem sie gesehen hatten, dass gefun<strong>den</strong>e Darstellungen, die nicht mit dem<br />

kgV dargestellt wur<strong>den</strong>, immer noch gekürzt wer<strong>den</strong> konnten. Es ist meines<br />

Erachtens auch nicht sinnvoll, auf der Darstellung mit dem kleinsten<br />

gemeinsamen Nenner zu bestehen, trotz der Vorteile, die im Wesentlichen<br />

darin bestehen, dass man mit einfacheren Darstellungen arbeitet und alle in der<br />

Klasse dieselbe Darstellung „rausbekommen“ könnten. Die Nachteile sind die,<br />

dass der Zwang zur Darstellung mit dem kleinsten möglichen Nenner <strong>den</strong><br />

Eindruck erweckt, andere Darstellungen seien falsch. Denn wieso sollte man<br />

4<br />

2<br />

nicht sondern stattdessen schreiben müssen, wenn es doch die gleiche<br />

10 5<br />

Zahl ist? Darüber hinaus kommt es bei Rechnungen oft vor, dass errechnete<br />

Ergebnisse später weiter verarbeitet wer<strong>den</strong> sollen. Da ist es viel sinnvoller,<br />

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