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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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Solange Schülerinnen und Schüler in der Grundschule die Division mit Rest auf<br />

eine Art und Weise lernen, die diese Notation mit sich bringt, ist es leider<br />

unumgänglich, sie in Klassenstufe 5 oder 6 darauf hinzuweisen, dass diese<br />

Notation durch eine andere ersetzt wer<strong>den</strong> muss.<br />

Auch wenn, die Schülerinnen und Schüler in Klassenstufe 6 meist noch keine<br />

großen Kenntnisse im Bereich der Gleichungslehre besitzen, kann man mit<br />

ihnen dabei folgendermaßen vorgehen: Aus der Gleichheit von zum<br />

Beispiel 7 R 2 und 30 : 4 sowie von 7 R 2 und 23 : 3 ergibt sich die Gleichheit<br />

von 30 : 4 und 23 : 3. Nun multipliziere man beide Zahlen nacheinander mit 4<br />

und mit 3 und erhalte 90 = 92. <strong>Das</strong>s 90 ≠ 92 ist, ist aber jedem klar. Da die<br />

Multiplikation mit 4 beziehungsweise mit 3 nichts an der Gleichheit der Zahlen<br />

geändert haben kann, muss die Ursache <strong>für</strong> die fehlerhafte Gleichung 90 = 92<br />

an anderer Stelle zu fin<strong>den</strong> sein. Offensichtlich war schon die Anfangsgleichung<br />

30 : 4 = 23 : 3 falsch. Diese entstand aber aus der Übertragung der<br />

Restschreibweise. Also ist solch ein Ausdruck wie 7 R 2 keine Zahl, da die 2 in<br />

Abhängigkeit vom Divisor immer eine andere Bedeutung haben kann.<br />

Ein einfacherer Weg, diese Ungleichheit von 30 : 4 und 23 : 3 nachzuvollziehen,<br />

ist der folgende:<br />

Teilt man 30 durch 4, so bleiben 2 übrig, die noch durch 4 zu teilen sind. Teilt<br />

man dagegen 23 durch 3, so bleiben ebenfalls 2 übrig, die aber nur noch durch<br />

3 zu teilen sind. Dieses sollte wirklich jedem klar machen, dass 30 : 4 und 23 : 3<br />

zwei verschie<strong>den</strong>e Zahlen sind.<br />

Es ist nicht immer einfach, <strong>den</strong> Schülerinnen und Schülern diese Einsicht zu<br />

vermitteln und sie dazu zu bringen, gewohnte Vorstellungen und angeeignete<br />

Schreibweisen abzulegen und durch neue, bessere zu ersetzen. Daher wird<br />

auch dann natürlich nicht von allen sofort die bessere Schreibweise<br />

übernommen, wenn sie eingesehen haben, dass die in der Grundschule<br />

gelernte Schreibweise schlecht ist.<br />

Neben diesem Problem der Verletzung der Transitivität der „=“ – Relation ergibt<br />

sich ja noch ein weiteres Problem, dass ebenfalls bei jedem, dem es auffällt, <strong>für</strong><br />

Unverständnis sorgen muss.<br />

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