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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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Grundschulkindern muss demnach bereits vermittelt wer<strong>den</strong>, dass Ausdrücke<br />

wie<br />

3 + 5 4 - 2 8 : 2 12 · 3 (*)<br />

Zahlen sind. In der Grundschule sehen die Schülerinnen und Schüler<br />

Ausdrücke wie (*) aber meistens gar nicht als Zahlen, sondern als „Aufgaben“<br />

an. <strong>Das</strong> fehlende Zahlverständnis hat verschie<strong>den</strong>e Ursachen, von <strong>den</strong>en eine<br />

mit Sicherheit die Tatsache ist, dass gerade in der Grundschule überwiegend<br />

die Rechenfertigkeit trainiert wird.<br />

Wir wissen, dass die erlaubten Verknüpfungen zweier Zahlen wieder eine Zahl<br />

liefern. Da nicht jede beliebige Verknüpfung zweier Zahlen ein Element des<br />

gerade bekannten Zahlbereichs liefert, wer<strong>den</strong> in der Grundschule Ausdrücke<br />

wie 2 : 3 oder 2 – 3 im Allgemeinen vermie<strong>den</strong>. Und grundsätzlich nicht erlaubt<br />

ist natürlich die Division durch 0. <strong>Das</strong>s aber jede Summe zweier Zahlen wieder<br />

eine Zahl des bekannten Zahlbereichs ist und jedes Produkt zweier Zahlen<br />

wieder eine Zahl des bekannten Zahlbereichs, lernen die Schülerinnen und<br />

Schüler schon, wenn der bekannte Zahlbereich sich noch auf <strong>den</strong> Bereich der<br />

natürlichen Zahlen beschränkt.<br />

In Klassenstufe 6 wird der bekannte Zahlbereich der natürlichen Zahlen so<br />

erweitert, dass man bei jeder Division zweier Zahlen dieses neuen<br />

Zahlbereiches wieder eine Zahl dieses Zahlbereiches erhält. <strong>Das</strong>s diese<br />

Quotienten Zahlen sind, ist uns klar, aber es ist <strong>den</strong> Schülerinnen und Schülern<br />

zunächst noch nicht klar, und es war auch historisch nicht immer klar. Die alten<br />

Griechen hatten einen „Zahlbegriff, der durch zwei Dogmen festgelegt war:<br />

- Eine Zahl ist eine aus Einheiten zusammengesetzte Vielheit.<br />

- Die Einheit ist unteilbar.<br />

Auf der anderen Seite konnten bereits die vorgriechischen Völker Bruchzahlen<br />

mit Ziffern darstellen, mit ihnen rechnen und messen, sie in der Geometrie<br />

verwen<strong>den</strong>, mit ihnen praktische Probleme lösen. [...] Sie [die Griechen] haben<br />

ihre Vorstellungen von einer Zahl nicht aufgegeben und ihren Zahlbegriff nicht<br />

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