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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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„Aufgabe“ und drei „Ergebnissen“ oder vielleicht von einer „Aufgabe“, zwei<br />

„Zwischenergebnissen“ und einem „Ergebnis“? Wer mit der Schüttelbox<br />

gearbeitet hat, weiß schon, dass dies alles gleich ist, so wie es die<br />

Gleichheitszeichen auch anzeigen, <strong>den</strong>n ob 8 Plättchen links und 7 Plättchen<br />

rechts liegen oder zu <strong>den</strong> 8 Plättchen links zwei weitere gelegt wer<strong>den</strong>, sodass<br />

rechts noch 5 Plättchen liegen, was nach einer neuen Zählung ergibt, dass nun<br />

links 10 Plättchen liegen und rechts 5, all diese Veränderungen der Anordnung<br />

ändern nichts an der Anzahl. Es sind in jedem Fall 15 Plättchen.<br />

Auch ein Ausdruck wie 4 = 4 lässt trotz des Gleichheitszeichens keine<br />

Aufgabe – Ergebnis – Deutung zu. So ein Ausdruck kommt ebenfalls in der<br />

ersten Klasse vor, beispielsweise in folgender Aufgabe. Setze das richtige der<br />

Symbole in das Kästchen ein: 4 ¤ 4. Natürlich kommen triviale<br />

Gleichungen der Art 4 = 4 auch später noch vor, beispielsweise in einer Folge<br />

von Äquivalenzumformungen.<br />

Auch im Zusammenhang mit Größen liegt eine Aufgabe – Ergebnis – Deutung<br />

fern, <strong>den</strong>n wo soll bei 2,80 DM = 280 Pf oder bei 3,55m = 355cm die Aufgabe,<br />

wo das Ergebnis sein? Es stehen hier jeweils verschie<strong>den</strong>e Zahlen auf bei<strong>den</strong><br />

Seiten des Gleichheitszeichens. Aber es stehen dort auch verschie<strong>den</strong>e<br />

Einheiten. Insgesamt liefern die Kombinationen aus Zahl und Einheit in bei<strong>den</strong><br />

Fällen die gleiche Größe. Bei Ausdrücken wie 8 + ¤ = 15 oder 17 = 9 + ¤ zeigt<br />

das Gleichheitszeichen an, dass die Schülerinnen und Schüler Zahlen in das<br />

Kästchen einsetzen sollen, sodass links und rechts gleich viel ist.<br />

Es wäre schön, wenn man einen Umgang mit dem Gleichheitszeichen<br />

etablieren könnte, der mehr als die Aufgabe – Ergebnis – Deutung zulässt,<br />

<strong>den</strong>n meines Erachtens hängt unmittelbar damit auch der Zahlbegriff<br />

zusammen und die Zahl als das Objekt sollte deutlich von ihrer Schreibweise,<br />

also von der Erscheinungsform des Objekts, unterschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Wenn man<br />

bei Beginn des Rechenunterrichts davon ausgeht, dass die Kinder die Invarianz<br />

verstehen, dann ist klar, dass 3 + 5 und 8 als zwei verschie<strong>den</strong>e Schreibweisen<br />

derselben Zahl anzusehen sind.<br />

Die verschie<strong>den</strong>en Namen <strong>für</strong> die gleiche Zahl sind nichts anderes als<br />

verschie<strong>den</strong>e Repräsentanten <strong>für</strong> dieselbe Äquivalenzklasse bezüglich der<br />

Relation „=“. Wenn das klar ist, dann braucht man nicht in der 6. Klasse ständig<br />

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