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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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verschie<strong>den</strong>e Weisen auf die Suche nach gemeinsamen Teilern und Vielfachen<br />

gegebener Zahlen und lernten Verfahren zur Bestimmung besonderer<br />

gemeinsamer Teiler und Vielfache, nämlich dem größten gemeinsamen Teiler<br />

(ggT) und dem kleinsten gemeinsamen Vielfachen (kgV). <strong>Das</strong> Wissen über<br />

diese Inhalte war an vielen Stellen im späteren <strong>Bruchrechenunterricht</strong> nützlich.<br />

Schließlich musste ich da<strong>für</strong> sorgen, dass der 4. Punkt in obiger Liste der<br />

Lernvoraussetzungen erfüllt wird, nämlich dass die Schülerinnen und Schüler<br />

Klarheit darüber besitzen, was eine Zahl ist.<br />

Auch in meiner Lerngruppe herrschte das Missverständnis zwischen Zahl und<br />

Aufgabe in Klassenstufe 5 noch aus Grundschulzeiten vor. Folglich stellte ich,<br />

insbesondere vor Beginn der Einheit, Aufgaben, deren Ziel es war, dieses<br />

Missverständnis zu beheben.<br />

Beispielsweise teilte ich die Tafelfläche in 6 Bereiche, von <strong>den</strong>en jeder einen<br />

Quadratmeter groß war, und forderte dann 6 Schülerinnen und Schüler auf, sich<br />

Zahlen zu wünschen. Sie wünschten sich die Zahlen 6, 8, 0, 2, 15 und<br />

2000000.<br />

Sie durften jede dieser Zahlen ungefähr in die Mitte eines quadratmetergroßen<br />

Feldes schreiben. Anschließend forderte ich alle Schülerinnen und Schüler der<br />

Klasse auf, nach vorne zu kommen und gab ihnen <strong>den</strong> Auftrag, andere<br />

Schreibweisen dieser Zahlen in das jeweilige Feld zu notieren.<br />

Bei der 6 begann es zum Beispiel mit „sechs“, „six“, „VI“, „IIII I“, „ 1102<br />

“, ehe sich<br />

einige an Schreibweisen wie „2 · 3“ oder „5 + 1“ wagten. Es dauerte nicht lange,<br />

bis die Tafel voll beschrieben war, und es hatte auch jeder aus der Klasse<br />

seinen Anteil daran. Es wurde zwar, wie erwartet, die Frage geäußert, ob nicht<br />

„5 + 1“ eine Aufgabe sei, aber dieses Be<strong>den</strong>ken wurde schnell aus dem Weg<br />

geräumt mit der Gegenfrage, wie viel <strong>den</strong>n 5 + 1 sei und der Bemerkung, dass<br />

es also das gleiche sei wie 6.<br />

Die Frage, auf wie viele Weisen sich die Zahl 6 schreiben lässt, konnte danach<br />

jeder mit „unendlich“ beantworten. <strong>Das</strong>s dasselbe auch <strong>für</strong> jede andere Zahl<br />

zutrifft, konnte problemlos eingesehen wer<strong>den</strong>.<br />

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