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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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könnte so weit gehen, eine der Fehlvorstellungen sogar als durch das <strong>Konzept</strong><br />

bedingt zu bezeichnen.<br />

Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, dass im darauf folgen<strong>den</strong> Schuljahr bei<br />

Einführung der negativen Zahlen sowieso auf der formalen Ebene gearbeitet<br />

wer<strong>den</strong> muss und dass bei allen bisherigen didaktischen <strong>Konzept</strong>en mit ihren<br />

Zugängen zur Bruchrechnung auf der konkreten Ebene keinesfalls von<br />

Erfolgsmodellen gesprochen wer<strong>den</strong> kann.<br />

Somit gibt es vier gute Gründe, die einen Beginn auf der formalen Ebene<br />

rechtfertigen:<br />

1. Die von Piaget festgesetzten Altersgrenzen <strong>für</strong> die Stadien der kognitiven<br />

Entwicklung müssen abhängig von der sozio-kulturellen Umgebung<br />

korrigiert wer<strong>den</strong>. Die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 6 sind<br />

heutzutage schon bereit <strong>für</strong> formale Operationen.<br />

2. Der Einstieg auf der konkreten Ebene erleichtert nicht das Verständnis,<br />

sondern er bereitet Fehlvorstellungen vor.<br />

3. Im Folgeschuljahr können die negativen Zahlen auch nicht auf der<br />

konkreten Ebene eingeführt wer<strong>den</strong>.<br />

4. Alle bisherigen didaktischen <strong>Konzept</strong>e sind gescheitert.<br />

7.3.1 Ist Piagets Modell der entwicklungspsychologischen<br />

Stadien noch zeitgemäß?<br />

7.3.1.1 Fehler in Piagets Methodik<br />

Es wird hier keineswegs beabsichtigt, Piagets Modell der kognitiven<br />

Entwicklungsstadien zu widerlegen. Im Gegenteil ist Piagets Modell auch <strong>für</strong><br />

dieses <strong>Konzept</strong> grundlegend, wenn es um die Berücksichtigung der kognitiven<br />

Entwicklung der Schülerinnen und Schüler der Zielgruppe geht. <strong>Das</strong> bedeutet<br />

aber nicht, dass jedes Detail seines Modells in die heutige Zeit übertragbar ist.<br />

Es gibt zahlreiche Kritikpunkte an seiner Arbeit, die die Gültigkeit einzelner<br />

Aussagen infrage stellen oder gar widerlegen. Einerseits beziehen sich die<br />

Kritikpunkte auf die Methodik seiner Experimente, andererseits gibt es gute<br />

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