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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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Padberg nennt als eine häufig genannte falsche Argumentation bei Brüchen mit<br />

gleichen Zählern, insbesondere bei Stammbrüchen, der kleinere der Brüche sei<br />

1 1<br />

derjenige mit dem kleineren Nenner, zum Beispiel < , da 3 < 4.<br />

36<br />

3 4<br />

Jede Zahlbereichserweiterung bringt ihre eigenen Problembereiche mit sich und<br />

damit auch ihre eigenen Fehlvorstellungen und verleitet so die Schülerinnen<br />

und Schüler zu fehlerhaften Strategien. <strong>Das</strong>s es sich hierbei nicht um eine<br />

Fehlvorstellung, sondern nur um ein „voreiliges Urteil“ handelt, halte ich <strong>für</strong><br />

möglich. Denn, wenn „“ geschrieben wird, deutet dies meines<br />

Erachtens noch nicht darauf hin, dass die Schülerinnen und Schüler eine<br />

falsche Vorstellung vom Größenvergleich haben. Analog findet man nach<br />

Einführung der negativen Zahlen oft die Fehlvorstellung - 3 < - 4 mit der<br />

Begründung, dass 3 < 4 sei.<br />

In bei<strong>den</strong> Fällen resultiert der fehlerhafte Größenvergleich vermutlich aus der<br />

Tatsache, dass nicht die neuen Zahlen, also die Brüche oder die negativen<br />

Zahlen miteinander verglichen wer<strong>den</strong>, sondern dass stattdessen der Vergleich<br />

auf <strong>den</strong> altbekannten Teil der Terme beschränkt wird. Ob die Ursache wirklich<br />

darin liegt, dass ein Verständnis <strong>für</strong> <strong>den</strong> Größenvergleich fehlt, kann hier nicht<br />

geklärt wer<strong>den</strong>. Weitere mögliche Ursachen sind eine Verwechslung der<br />

Zeichen oder Voreiligkeit. Fordert man Schülerinnen und Schüler dagegen auf,<br />

zu entschei<strong>den</strong>, welche der Zahlen größer ist und diese Entscheidung zu<br />

begrün<strong>den</strong>, dann wird man eine Antwort erhalten, aus der man gezieltere<br />

Schlüsse ziehen kann.<br />

Unabhängig von der Wahl des didaktischen <strong>Konzept</strong>es wird es also immer so<br />

sein, dass Fehler gemacht wer<strong>den</strong> und in <strong>den</strong> Köpfen der Lernen<strong>den</strong><br />

Fehlvorstellungen entstehen können.<br />

Interessant wird es aber, wenn ihre Ursachen bekannt sind. Denn dann kann<br />

man daran arbeiten, diese zu vermei<strong>den</strong>.<br />

Möglicherweise sind sogar einige der Fehlvorstellungen konzeptbedingt oder<br />

zumindest Folge einiger Darstellungen oder Begriffe, die in Schulbüchern<br />

auftauchen.<br />

36<br />

Padberg (2002: 81)<br />

55

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