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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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wer<strong>den</strong>, da sie ja zuerst 11 und dann noch einmal 7 bekommen. Nun wurde<br />

zum ersten Mal auch mit diesen neuen Zahlen gerechnet. Natürlich war es nicht<br />

mein Anliegen, innerhalb einer Unterrichtsstunde die Akzeptanz nichtnatürlicher<br />

Brüche als Zahlen, das Kürzen und Erweitern sowie die Addition zu<br />

unterrichten. Die einfachen angeführten Beispiele <strong>für</strong> das Kürzen und Erweitern<br />

und die Addition stellten keinerlei Überforderung der Schülerinnen und Schüler<br />

dar und trugen sehr zu meinem Ziel bei, nämlich <strong>für</strong> die Akzeptanz der<br />

nichtnatürlichen Quotienten als Zahlen zu sorgen.<br />

Bei der Addition wurde einfach, wenn auch intuitiv, das Distributivgesetz auf die<br />

Brüche übertragen, formal war alles korrekt:<br />

(11 : 3) + (7 : 3) = (11 + 7) : 3 = 18 : 3 = 6<br />

Mit dem Ergebnis dieser Aufgaben musste ich sehr zufrie<strong>den</strong> sein. Denn ich<br />

hatte mit <strong>den</strong> Schülerinnen und Schülern schon sehr viel erreicht: Es hat nun<br />

wirklicher jeder in der Klasse eingesehen, dass diese neuen Zahlen sinnvoll<br />

sind.<br />

Aber ich zeigte an einigen Beispielen, dass noch viele Fragen offen waren.<br />

So war es nicht sofort zu sehen, ob nun die Schülerinnen und Schüler, die 11<br />

Bonbons <strong>für</strong> ihre Dreiergruppe hatten, ebenso gut oder besser oder schlechter<br />

versorgt wur<strong>den</strong> als die bei<strong>den</strong>, die 7 Bonbons <strong>für</strong> sich hatten. Auch musste mit<br />

diesen Zahlen das Rechnen möglich sein, <strong>den</strong>n das erwartet man schließlich<br />

von Zahlen. Beruhigend war, dass schon in einem Beispiel die Addition<br />

durchgeführt wurde, aber es gab noch sehr viel zu tun.<br />

Der nächste Schritt in der Folgestunde war, die oben erwähnte Veränderung<br />

der Aufgabe. Ich schrieb 30 : 4 an die Tafel und forderte die Schülerinnen und<br />

Schüler auf, weitere Darstellungen anzugeben.<br />

Es stellte sich heraus, dass einige der Schülerinnen und Schüler nun eher<br />

Probleme hatten, andere Namen zu fin<strong>den</strong> als in <strong>den</strong> Fällen, in <strong>den</strong>en eine<br />

natürliche Zahl vorgegeben war. Aber die Tafel füllte sich schnell mit Quotienten<br />

wie 15 : 2, 300 : 40, 600 : 80 und auch in extremer Form wie<br />

300000000000 : 40000000000 mit der vom Schüler gelieferten Begründung:<br />

„Die Nullen kann man doch alle wegstreichen“.<br />

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