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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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noch in 4 Portionen oder an die 4 beteiligten Personen geteilt wer<strong>den</strong> müssen,<br />

aber selbstverständlich wer<strong>den</strong> sie einsehen, dass sie einen größeren<br />

Anspruch haben, als wenn sie nur 28 Bonbons gehabt hätten und einen<br />

geringeren Anspruch, als wenn sie 32 gehabt hätten. <strong>Das</strong>s sie einen Anspruch<br />

auf 30 : 4 Bonbons haben, ist klar. <strong>Das</strong>s dieser der gleiche wie der Anspruch<br />

auf 7 + 2 : 4 ist, können sie durch eine Division mit Rest erfahren. <strong>Das</strong>s also<br />

auch 30 : 4, beziehungsweise 7 + 2 : 4 Zahlen sind, sollte ihnen nun klar<br />

wer<strong>den</strong>, auch wenn sie noch nicht genau wissen, wie sie mit 2 : 4 verfahren<br />

sollen.<br />

Es muss unbedingt die Bereitschaft der Schülerinnen und Schüler da<strong>für</strong><br />

geschaffen wer<strong>den</strong>, von nun an alle Quotienten zweier natürlicher Zahlen als<br />

Zahl anzusehen.<br />

Alle diese Zahlen, die wir als Quotienten zweier natürlicher Zahlen<br />

darstellen können, wollen wir von nun an Brüche nennen.<br />

Im selben Moment ist das Augenmerk der Schülerinnen und Schüler darauf zu<br />

legen, dass sie <strong>den</strong> bisher bekannten Bereich der natürlichen Zahlen verlassen,<br />

<strong>den</strong>n nicht immer ist ein solcher Quotient wieder eine natürliche Zahl. Wir<br />

haben also auf einfache Weise neue Zahlen konstruiert.<br />

Gleichzeitig damit wird aber eine der am weitesten verbreiteten<br />

Fehlvorstellungen ausgeschlossen. Die Einbettung der natürlichen Zahlen in die<br />

Brüche sowie das Kürzen und Erweitern geschieht nämlich auf diese Weise<br />

ganz natürlich, <strong>den</strong>n die Lernen<strong>den</strong> können nicht nur selbst einsehen, dass jede<br />

natürliche Zahl ein Bruch ist, indem sie zu gegebenen natürlichen Zahlen<br />

geeignete Divi<strong>den</strong><strong>den</strong> und Divisoren suchen, sondern es ergibt sich aus der<br />

Auffassung, dass jeder Quotient zweier natürlicher Zahlen ein Bruch ist, von<br />

selbst, dass auch diejenigen Quotienten, die selber natürliche Zahlen sind, zu<br />

<strong>den</strong> Brüchen gehören. Es stellt sich also gar nicht die Frage, ob die<br />

altbekannten natürlichen Zahlen in der Menge der Brüche wiederzufin<strong>den</strong> sind,<br />

sondern es ist von vornherein klar, dass die Menge der Brüche eine<br />

Erweiterung der Menge der natürlichen Zahlen darstellt. Die natürlichen Zahlen<br />

erscheinen als besondere Brüche, die sich besonders einfach schreiben lassen.<br />

Was das Kürzen und Erweitern angeht, so ergibt sich ebenfalls ganz natürlich,<br />

dass jeder Bruch auf mehrere, ja sogar unendlich viele Möglichkeiten<br />

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