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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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* Haben die Brüche <strong>den</strong> gleichen Nenner und verschie<strong>den</strong>e Zähler, dann<br />

gehört der Bruch mit dem größeren Zähler zur größeren Bruchzahl.<br />

a b<br />

a b<br />

Schreibweise mit Buchstaben: ; und a < b dann < .<br />

c c<br />

c c<br />

Regel 3: Größenvergleich von Brüchen<br />

Wie vergleicht man Brüche? Wie ordnet man Brüche nach ihrer Größe?<br />

1. Bringe die Brüche gegebenenfalls auf <strong>den</strong> Hauptnenner (vgl.<br />

Regel 2)<br />

2. Vergleiche die Zähler: Sind die Zähler gleich, gehören die<br />

Brüche zur gleichen Bruchzahl, anderenfalls gehört der Bruch<br />

mit dem größeren Zähler zur größeren Bruchzahl<br />

(vgl. Erklärung 7)“ 14<br />

Ohne hier <strong>den</strong> pädagogischen Sinn von Merksätzen und Regeln zu diskutieren,<br />

sei bemerkt, dass das letzte der Beispiele auf eindrucksvolle Weise deutlich<br />

macht, wie man Mathematikunterricht auf Stumpfsinn reduzieren kann.<br />

Natürlich ist es ohne Zweifel sinnvoll, Kinder zum selbstständigen Lernen zu<br />

motivieren. Aber genau das findet hier leider nicht statt, <strong>den</strong>n auch wenn die<br />

Schülerinnen und Schüler solche Arbeitsblätter mit diesen und noch einigen<br />

weiteren Anweisungen erhalten und diese bearbeiten, dann handelt es sich hier<br />

nur um das rezeptartige Abarbeiten vorgegebener Strategien. Hier wird die<br />

Gelegenheit verpasst, die Schülerinnen und Schüler eigene Ideen zum<br />

Größenvergleich von Brüchen entwickeln zu lassen. Es ist nicht schwierig,<br />

weitere abschreckende Beispiele <strong>für</strong> Unterrichtsmaterial in Internetportalen zu<br />

fin<strong>den</strong>. Aber es ist weder das Ziel dieser Arbeit, alles Veröffentlichte auf seine<br />

Brauchbarkeit im Unterricht zu untersuchen, noch ist es das Ziel, möglichst<br />

viele Negativbeispiele aus diversen Medien aufzuführen. Diese leicht zu<br />

fin<strong>den</strong><strong>den</strong> Beispiele sollen lediglich <strong>für</strong> die Problematik sensibilisieren. Es sei<br />

noch angemerkt, dass das rein mechanische Abarbeiten von Anweisungen<br />

keine Eigenart ist, die <strong>den</strong> Schülerinnen und Schülern ausschließlich von<br />

modernen Medien abverlangt wird. Auch in Schulbüchern findet man so etwas<br />

gelegentlich. Ein Schulbuch 15 <strong>für</strong> die 6. Klasse an Gymnasien treibt es dabei auf<br />

die Spitze. Beim Thema „Die andere Richtung: Umwandlung von periodischen<br />

14 http://www.selbstlernmaterial.de/m/m6/fs/rmb08.PDF , Stand: 1. 9. 2008<br />

15 Neue Wege 6 (2006: 210)<br />

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