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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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Ist diese große Anzahl von Begriffen und Pseudobegriffen wirklich notwendig,<br />

um <strong>den</strong> Schülerinnen und Schülern das Verständnis <strong>für</strong> die Bruchrechnung zu<br />

vermitteln? Oder ist es nicht vielmehr so, dass die Lehrbücher und der<br />

Unterricht viel zu sehr mit Begriffen und Pseudobegriffen überla<strong>den</strong> sind,<br />

sodass <strong>den</strong> Schülerinnen und Schülern dadurch der Umgang mit <strong>den</strong> Brüchen<br />

nicht erleichtert, sondern erschwert wird? Wie sollen Schülerinnen und Schüler<br />

der 6. Klassen die Sprache der Mathematik verstehen, wenn sie in einem<br />

Gestammel aus Begriffen und Pseudobegriffen vorgetragen wird?<br />

Es mag vielleicht auf <strong>den</strong> ersten Blick haarspalterisch, kleinlich oder provokativ<br />

wirken, dass hier versucht wird, Wörter, die schon in weiter Verbreitung auf die<br />

oben genannte Weise benutzt wer<strong>den</strong>, durch andere abzulösen oder sie ganz<br />

wegzulassen. Aber da diese herkömmlichen Bezeichnungen zum Teil<br />

inkonsequent verwendet wer<strong>den</strong> und zum anderen Teil von vornherein falsche<br />

Vorstellungen wecken, ist es ratsam, hier im Interesse der Schülerinnen und<br />

Schüler aufzuräumen und dabei einige Pseudobegriffe wegzulassen. Denn man<br />

braucht diese sowieso nicht. Sinnvoll ist außerdem, einige Begriffe durch<br />

andere zu ersetzen, um einen konsequenten und klaren Umgang mit <strong>den</strong><br />

gewählten Begriffen zu ermöglichen.<br />

Es kann nämlich keinesfalls von Schülerinnen und Schülern erwartet wer<strong>den</strong>,<br />

dass sie wissen, welcher Kategorie der jeweils verwendete Zahlbegriff<br />

zugeordnet wer<strong>den</strong> muss.<br />

Es gibt Begriffe wie <strong>den</strong> der natürlichen Zahl. Darüber hinaus gibt es<br />

Zahlbegriffe wie gerade Zahl oder ungerade Zahl, die <strong>den</strong> Lernen<strong>den</strong> lange<br />

bekannt sind und etwas über die Eigenschaft der Zahl aussagen, nämlich ob sie<br />

durch 2 teilbar ist oder nicht. Analog dazu sind Begriffe wie Quadratzahl,<br />

Primzahl und Dreieckszahl Begriffe, die etwas über bestimmte Eigenschaften<br />

der Zahl aussagen. Ob eine Zahl natürlich, gerade, ungerade, prim oder<br />

zusammengesetzt etc. ist, hängt nur von der Zahl selbst ab, nicht von ihrer<br />

Darstellung.<br />

Im Gegensatz dazu sagen die oben erwähnten Pseudobegriffe nichts über<br />

Eigenschaften der Zahlen aus sondern nur über die Darstellungsweise der<br />

Zahlen. Wie sollen Schülerinnen und Schüler diesen Unterschied erkennen?<br />

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