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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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einen Blick darauf zu werfen, wie die weitere Verarbeitung stattfin<strong>den</strong> soll, statt<br />

zwanghaft die Darstellung mit dem kleinsten möglichen Nenner zu suchen.<br />

Beispielsweise könnte man in einer Rechnung<br />

15<br />

40<br />

als Zwischenergebnis<br />

erhalten haben. Ein zwanghafter Mechanismus, der das vollständige Kürzen<br />

der Darstellung bewirkt, führt zur Darstellung 8<br />

3 . Wenn aber nun das eben<br />

7<br />

errechnete Zwischenergebnis zu addiert wer<strong>den</strong> soll, zeigt sich beispielhaft,<br />

40<br />

dass das automatische Kürzen keinesfalls immer sinnvoll ist. Denn man macht<br />

hier einen überflüssigen Rechenschritt. Ein weiteres Beispiel da<strong>für</strong>, dass eine<br />

Darstellung mit dem kleinsten möglichen Nenner nicht immer erwünscht ist,<br />

liegt ebenfalls nahe. Denn oft möchte man Brüche miteinander vergleichen.<br />

Und da ist es doch in jedem Fall geschickter, erst einmal alle Brüche so „stehen<br />

zu lassen“, anstatt sie umzuformen, <strong>den</strong>n möglicherweise erschwert die<br />

Umformung die Vergleichbarkeit, sodass ein zusätzlicher Umformungsschritt<br />

nötig wird. Manchmal sind aber auch Darstellungen mit einem festgelegten<br />

Nenner, der nicht der kleinstmögliche ist, erwünscht.<br />

So wer<strong>den</strong> die Schülerinnen und Schüler im 7. Schuljahr aufgefordert, Brüche<br />

mit dem Nenner 100 oder 1000 darzustellen. Sie lernen anschließend, dass<br />

man statt Hundertstel auch Prozent sagt und statt Tausendstel Promille.<br />

Die Addition und auch die Subtraktion wur<strong>den</strong> an vielen Beispielen geübt,<br />

natürlich auch an solchen, wo es sinnvoll war, zuerst die Darstellung des einen<br />

Bruchs oder auch beider Brüche zu kürzen, um die Rechnung zu vereinfachen.<br />

Anschließend beschäftigten wir uns mit der Multiplikation. In der Grundschule<br />

wird die Multiplikation als verkürzte Schreibweise einer wiederholten Addition<br />

dargestellt. <strong>Das</strong> ist nun natürlich nur dann auf die Brüche übertragbar, wenn<br />

einer eine natürliche Zahl ist. So kann man<br />

wie soll man<br />

2<br />

3⋅ als<br />

5<br />

2 2 2<br />

+ + auffassen. Aber<br />

5 5 5<br />

3 2 ⋅ verstehen? Ich verzichtete darauf, die Multiplikation des Typs<br />

4 5<br />

„natürliche Zahl · nichtnatürlicher Bruch“ einzuführen, sondern forderte, wie<br />

schon bei der Einführung der Addition, die Schülerinnen und Schüler dazu auf,<br />

276

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