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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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hier nicht die gemeinsamen Teiler entdecken, überhaupt noch eine so einfache<br />

Darstellung fin<strong>den</strong>. Denn wenn man zuerst<br />

35 42 35 ⋅ 42 1470<br />

⋅ = = rechnet,<br />

36 55 36 ⋅ 55 1980<br />

sieht man vielleicht noch, dass die letzte Darstellung sich mit 10 kürzen lässt.<br />

Aber es ist fraglich, ob noch der gemeinsame Teiler 3 von 147 im Zähler und<br />

198 im Nenner entdeckt wird, wenn man ihn schon vorher als gemeinsamen<br />

Teiler von 36 und 42 nicht fin<strong>den</strong> konnte. Ich bestand, wie schon in <strong>den</strong> oben<br />

genannten Fällen, jedoch nicht darauf, dass Brüche immer vollständig gekürzt<br />

dargestellt wer<strong>den</strong>, sondern hoffte auf Einsicht in <strong>den</strong> Vorteil, der beim<br />

Vergleich der Rechenwege offensichtlich wer<strong>den</strong> sollte. Beim ersten Beispiel<br />

wer<strong>den</strong> 35 und 55 durch 5 dividiert und 36 und 42 durch 6 dividiert. <strong>Das</strong> sind<br />

einfache Rechnungen auf Grundschulniveau. Beim zweiten Beispiel wird 35 mit<br />

42 multipliziert und 36 mit 55 multipliziert. Zwar gibt es in manchen 6. Klassen<br />

Schülerinnen und Schüler, die solche Produkte fehlerfrei auch im Kopf<br />

„ausrechnen“ können, die Mehrheit braucht da<strong>für</strong> aber eine schriftliche<br />

Rechnung. Ein erhöhtes Fehlerpotenzial gegenüber <strong>den</strong> einfachen Divisionen<br />

ist auf je<strong>den</strong> Fall gegeben.<br />

Nach vielen Übungen stellten wir fest, dass es zu jedem positiven Bruch einen<br />

multiplikativ inversen Bruch gibt, ohne allerdings diesen Begriff zu verwen<strong>den</strong>.<br />

Wir nannten ihn <strong>den</strong> Kehrbruch zu dem gegebenen Bruch. <strong>Das</strong> Produkt aus<br />

einem Bruch und seinem Kehrbruch ist 1. Wenn irgendein positiver Bruch<br />

gegeben ist, dann wähle man sich irgendeine Bruchdarstellung, vertausche<br />

anschließend Zähler und Nenner und schon hat man eine Darstellung des<br />

Kehrbruchs des gegebenen Bruchs. Außerdem fan<strong>den</strong> wir, dass der Kehrbruch<br />

des Kehrbruchs eines Bruchs wieder der Bruch selbst ist.<br />

Bei der Einführung der Division konnte man sich wieder der Beispiele aus dem<br />

Bereich der natürlichen Zahlen bedienen. Dazu sollten also zunächst wieder<br />

natürliche Zahlen in Bruchdarstellung geschrieben wer<strong>den</strong>, und zwar solche,<br />

deren Quotient wieder natürlich ist, sodass wir wissen, „was herauskommt“,<br />

zum Beispiel: 6 : 2 = 3.<br />

Es zeigte sich wieder, dass nicht jede Darstellung gleich gut geeignet ist.<br />

Beispiel:<br />

278

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