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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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In <strong>den</strong> letzten Jahrzehnten ist eine deutliche Beschleunigung insbesondere der<br />

informationstechnischen Entwicklung zu beobachten. Wie groß aber der<br />

Einfluss unserer von moderner Informationstechnik geprägten Gesellschaft auf<br />

<strong>den</strong> Zeitpunkt ist, an dem Individuen in das formal-operationale Stadium<br />

eintreten, bleibt noch zu klären. In Abhängigkeit von der Geschwindigkeit, mit<br />

der neue Information produziert und rezipiert wird, sieht Margaret Mead drei<br />

verschie<strong>den</strong>e Kategorien von Kulturen, nämlich postfigurative, kofigurative und<br />

präfigurative Kulturen. 84 Die Geschwindigkeit, mit der neue Information<br />

produziert und rezipiert werde, hänge von der Kategorie der Kultur ab.<br />

Präfigurative Kulturen entsprächen zeitgenössischen westlichen Kulturen, zum<br />

Beispiel in Europa und in <strong>den</strong> USA. Sie seien geprägt durch sehr rasche<br />

technologisch-wissenschaftliche Veränderungen, etwa durch Computertechnik,<br />

Weltraumtechnik, sich rasch ändernde ökologische Situationen,<br />

weltumfassende Verkehrs- und Kommunikationssysteme und ähnliche<br />

Einflüsse. In solchen Kulturen komme gemäß Mead ein großer Teil der<br />

Elterngeneration kaum noch mit oder doch langsamer als ihre<br />

Kindergeneration, deren Slogan heißt: „Die Zukunft ist jetzt.“ Die präfigurative<br />

Kultur entspreche der Idee, dass die Jugend Künstlerin oder Vorkämpferin der<br />

Zukunft sei. Nach Meads theoretischem Ansatz könne der Grund darin liegen,<br />

dass dank weltweiter Kommunikation Fortschritte, besonders technologische,<br />

sehr rasch Allgemeingut und bereits wieder Voraussetzung <strong>für</strong> weitere<br />

Fortschritte seien.<br />

Bei Intelligenztests, die mit Schweizer Jugendlichen im 20. Jahrhundert<br />

durchgeführt wur<strong>den</strong>, stellte man fest, dass sinken<strong>den</strong> Schulleistungen und<br />

konstanten oder verschlechterten Leistungen im Bereich der traditionellen<br />

Bildungsinhalte bessere Leistungen im Bereich der bildungsfreien Inhalte erzielt<br />

wur<strong>den</strong>. Stoll und Schallberger nennen als eine Erklärung da<strong>für</strong> die<br />

Verbesserung der alltäglichen, außerschulischen Lebens- und<br />

Entwicklungsbedingungen, insbesondere durch ein größeres<br />

Informationsangebot und höhere Ansprüche im Alltag. 85<br />

Neuere Forschungen über formal-operationales Denken sorgten da<strong>für</strong>, dass<br />

das formal-operative Stadium feiner in mehrere Stadien zerteilt wurde. Denn<br />

84 Flammer/ Alsaker (2001:45 f.)<br />

85 Stoll/ Schallberger (1992: 194 - 205)<br />

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