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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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handelte es sich um längliche Kaustreifen mit Fruchtgeschmack, die bei<br />

Jugendlichen sehr beliebt sind. Ebenso gut sind kleine Schokola<strong>den</strong>riegel<br />

geeignet. Es geschah, was zu erwarten war. Jeder Gruppe gelang eine solche<br />

Teilung und jede Gruppe konnte ihre Vorgehensweise beschreiben. Die<br />

Schülerinnen und Schüler traten mit ihrer Teilung und deren Beschreibung<br />

selbst da<strong>für</strong> ein, dass von nun an nichtnatürliche Quotienten als Zahl<br />

verstan<strong>den</strong> wur<strong>den</strong>.<br />

Bei <strong>den</strong> Beschreibungen zeigten sich unterschiedliche Strategien. Wenn<br />

beispielsweise 11 Kaubonbons an 3 Personen verteilt wer<strong>den</strong> sollten, dann<br />

wurde einerseits erklärt, man könne ja zunächst jeder Person 3 Bonbons geben<br />

und müsse dann noch je<strong>den</strong> der übrigen Bonbons in 3 Teile teilen, so dass<br />

auch diese an die 3 Personen geteilt wer<strong>den</strong> könnten. Andererseits wurde auch<br />

erklärt, man könne je<strong>den</strong> der 11 Bonbons in drei Teile teilen, dann hätte man 33<br />

Teile, von <strong>den</strong>en jeder 11 bekäme. Anschließend wurde erfolgreich überprüft,<br />

dass beide Strategien das gleiche liefern. Analog wurde auch von Paaren<br />

argumentiert, die 7 Bonbons unter sich aufteilen durften.<br />

Im Folgen<strong>den</strong> stellte ich ein weiteres Problem. Die Gruppen sollten sich<br />

überlegen, wie viele Kaubonbons ich in eine Schachtel legen müsste <strong>für</strong> eine<br />

Gruppe, die aus zwei- oder dreimal so vielen Personen besteht, wenn es<br />

gerecht zu gehen solle? Es gab nieman<strong>den</strong>, der dieses Problem nicht lösen<br />

konnte. Ebenso war es bei zahlreichen weiteren Beispielen. Damit war die<br />

Grundlage <strong>für</strong> das Kürzen und Erweitern geschaffen.<br />

Um herauszustreichen, dass es sich bei diesen Quotienten um Zahlen handelt,<br />

kehrte ich zurück zu <strong>den</strong> Gruppen, die sich mit dem Quotienten 11 : 3 befasst<br />

hatten. Diese hatten zunächst 11 Bonbons, die an 3 Schülerinnen und Schüler<br />

aufgeteilt wer<strong>den</strong> sollten. Auf die Frage, wie viele Bonbons jede Person<br />

bekommen sollte, konnte nur die Antwort 11 : 3 gegeben wer<strong>den</strong>. Ich stellte nun<br />

die Aufgabe, welchen Anspruch jede Person hätte, wenn die Gruppe 7 weitere<br />

Bonbons bekäme. Es ist natürlich sofort klar, dass dann jede Person weitere<br />

7 : 3 Bonbons bekommen soll. Hier kamen einige Schülerinnen und Schüler<br />

sehr schnell zu der Erkenntnis, dass nun jede Person 6 Bonbons bekommen<br />

sollte. Ihr Argument war, dass insgesamt 18 Bonbons an 3 Personen aufgeteilt<br />

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