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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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„Bruchzahl“. Die dahinter steckende Idee ist die, dass zwischen der Zahl<br />

(Bruchzahl) und ihrer Darstellung (Bruch) unterschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> soll.<br />

Was zunächst <strong>den</strong> Anschein von Präzision hat, stellt sich bald als Quelle<br />

zahlreicher Widersprüche dar, die sich oft schon aus dem inkonsequenten<br />

Gebrauch der Begriffe ergeben.<br />

Beispielsweise findet man in einem Schulbuch 43 auf einer der ersten Seiten<br />

zum Thema die Aufgabe:<br />

„Gib fünf verschie<strong>den</strong>e Schreibweisen als Bruchzahl <strong>für</strong> die Zahl 3 an.“<br />

Auf der Folgeseite wird festgestellt, dass verschie<strong>den</strong>e Brüche dieselbe<br />

Bruchzahl darstellen. Kurz danach folgt in einem Merksatzkästchen die<br />

Bezeichnung „Wert eines Bruches“, mit der offensichtlich nichts anderes<br />

gemeint ist als das, was vorher als Bruchzahl bezeichnet wurde:<br />

„Brüche wer<strong>den</strong> erweitert, indem Zähler und Nenner mit derselben Zahl<br />

multipliziert wer<strong>den</strong>. Der Wert des Bruches ändert sich dadurch nicht.“<br />

Wie soll <strong>den</strong>n ein Schüler auseinanderhalten, was mit „Bruch“, „Bruchzahl“ und<br />

„Wert des Bruches“ gemeint ist? Auf der folgen<strong>den</strong> Seite liest man im nächsten<br />

Merksatzkästchen:<br />

„Beim Kürzen und Erweitern von Brüchen wird der Wert eines Bruches<br />

nicht verändert, nur seine Schreibweise.“<br />

Zu <strong>den</strong> Bezeichnungen „Bruch“, „Bruchzahl“ und „Wert des Bruches“ gesellt<br />

sich nun die „Schreibweise des Bruchs“. Es kommt noch schlimmer, <strong>den</strong>n nur<br />

vier Seiten später findet man in einem weiteren Merksatzkästchen:<br />

„Zwischen zwei Brüchen lassen sich beliebig viele weitere Brüche<br />

fin<strong>den</strong>.“<br />

43 Zahlen und Größen 6 (2002: 13 ff.)<br />

60

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