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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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Es fiel auf, dass bei diesen Darstellungen bestimmte Verknüpfungen häufiger<br />

auftauchen als andere. Wir untersuchten, woran das liegen könnte und fan<strong>den</strong><br />

heraus:<br />

Addition:<br />

Multiplikation:<br />

Subtraktion:<br />

Division:<br />

Die Anzahl der Möglichkeiten scheint von der Größe der<br />

Zahl abzuhängen.<br />

Die Anzahl der Möglichkeiten scheint von der Anzahl der<br />

Teiler abzuhängen.<br />

Die Anzahl der Möglichkeiten ist unendlich.<br />

Die Anzahl der Möglichkeiten ist unendlich.<br />

Aufschlussreich war die Seite mit der 0. Denn dort wurde 0 additiv als 0 + 0<br />

sowie als 0 + 0 + 0 dargestellt. <strong>Das</strong> veranlasste eine Schülerin zu der Einsicht,<br />

dass obige Aussage über die Anzahl der Möglichkeiten bei der Addition<br />

korrigiert wer<strong>den</strong> muss. Denn dort gibt es auch unendlich viele Möglichkeiten,<br />

da man ja immer wieder „+ 0“ anhängen darf. Ich fragte dann provokativ, ob die<br />

Multiplikation die einzige Rechenart sei, bei der man eine begrenzte Anzahl von<br />

Möglichkeiten habe. Mir wurde geantwortet, dass man ebenso wie „+ 0“ auch<br />

„· 1“ beliebig oft anfügen dürfe. Während man also bei der Subtraktion und der<br />

Division unendlich viele wesentlich verschie<strong>den</strong>e Möglichkeiten <strong>für</strong> die<br />

Darstellung einer Zahl fin<strong>den</strong> kann, so ist man bei der Addition und bei der<br />

Multiplikation auf die wiederholte Verknüpfung mit dem <strong>für</strong> die jeweilige<br />

Verknüpfung neutralem Element angewiesen, wenn man unendlich viele<br />

Darstellungsmöglichkeiten fin<strong>den</strong> möchte.<br />

Zum Einstieg in die Bruchrechnung wiederholten wir, was oben beschrieben<br />

wurde: Die Tafel sollte mit ganz vielen Namen <strong>für</strong> eine Zahl beschrieben<br />

wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> Resultat wurde bereits beschrieben, diese Aufgabe wurde von der<br />

Lerngruppe gerne und erfolgreich bewältigt. Die vollgeschriebene Tafel lieferte<br />

nun eine Menge Material, das sich ausnutzen ließ, um durch Ordnung nach der<br />

jeweils benutzten Verknüpfung die Invarianzen zusammenzutragen. <strong>Das</strong>s dies<br />

in einer 6. Klasse nicht auf formaler Ebene geschehen soll, ist klar. Es reicht,<br />

wenn die Lerngruppe die Invarianzen erkennt, sie erklären kann und dann auch<br />

wieder anwen<strong>den</strong> kann. <strong>Das</strong>s diese Invarianzen an dieser Stelle nicht zum<br />

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